13. Mai 2011

Probleme bei der Handhabung beschädigter Brennelemente im AKW Isar 1

Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Ludwig Hartmann und Eike Hallitzky, Bündnis 90/Die Grünen vom 11.03.2011 mit den Antworten des Bayerischen Umweltministers, Dr. Markus Söder, vom 13.05.2011 (kursiv dargestellt)
Unter Bezugnahme auf das „Meldepflichtige Ereignis“ im Atomkraftwerk Isar 1 vom 3. März 2011 fragen wir die Staatsregierung:

1. Was war die Ursache dafür, dass der Verschlusstopfen sich von der Interimshülse gelöst hat?
Zum Verriegeln des Verschlussstopfens auf der Interimshülse sowie zum
anschließenden Transport der verriegelten Hülse wird ein Kombinations-
werkzeug verwendet. Im vorliegenden Fall wurde durch das Werkzeug
der Verschlussstopfen nicht vollständig verriegelt. 

2. a) Welche Folgen hätte es gehabt, wenn die Interimshülse mit einem Brennstab  gefüllt gewesen wäre?
Keine.

b) Wäre in diesem Fall ein Aktivitätsaustrag in das Lagerbecken mit Sicherheit ausgeschlossen gewesen?
Ja.

3. a) Welche Folgen hätte es im negativen Fall haben können, wenn sich der Verschlussstopfen in einer größeren Höhe gelöst hätte?
Keine.

4). Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um ein erneutes Versagen des Verschlusstopfens zu verhindern?
Die beiden Funktionen des Kombinationswerkzeuges werden getrennt. Ein Werkzeug dient dann ausschließlich dem Setzen des Verschlussstopfens, das zweite dem Transport der Interimshülse. Das Transportwerkzeug kann mechanisch den Verschlussstopfen nicht entriegeln.

5. a) Wie viele ausgebaute, beschädigte Brennstäbe lagern im Lagerbecken des AKW Isar 1?
42

b) Wann wurden die Beschädigungen dieser Brennelemente jeweils festgestellt? Das Vorliegen eines Defektes wird während des Leistungsbetriebes oder während des Abfahrens der Anlage festgestellt. Defekte Brennelemente werden durch das so genannte „Sipping-Verfahren“ während der Revision lokalisiert.

6) Was war das Ziel des Umladevorgangs der beschädigten Brennelemente?
Die optimale Ausnutzung der Lagerkapazität der für diesen Zweck im Lagerbecken vorgesehenen Brennstabköcher.

7) a) Welche Pläne hat der Betreiber zum weiteren Umgang mit den beschädigten Brennelementen?
Derzeit werden Stäbe mit Befund im ausgebauten Zustand im Lagerbecken in den dafür vorgesehenen Brennstabköchern zwischengelagert.
Das Entsorgungskonzept sieht vor, diese in einen speziellen Köcher einzuladen und in einem CASTOR-Behälter zu lagern. Dazu ist eine Qualifizierung des Köchers, eine Erweiterung der Zulassung des Behälters und eine Erweiterung der Genehmigung des Zwischenlagers erforderlich.

b) Sollen Sie vom Standort Isar abtransportiert werden, wenn ja, wohin?
Nein.

c) Ist eine Genehmigung zum Abtransport der beschädigten Brennelemente bereits beantragt bzw. erteilt?
Nein.

Anbei habe ich Ihnen meine Schriftliche Anfrage und die Antwort der Staatsregierung als pdf-Datei im Drucksachenlayout des Bayerischen Landtags hinterlegt.

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