Ludwig
Hartmann
Vizepräsident des
Bayerischen Landtags

Über mich

Geboren bin ich am 20. Juli 1978 in Landsberg am Lech. Nach meiner schulischen Laufbahn absolvierte ich meinen Zivildienst bei der Lebenshilfe Landsberg in einem Wohnheim für erwachsene Menschen mit Behinderung.

Im Anschluss leistete ich ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in einem kommunalen Forstbetrieb. Aus dieser Erfahrung heraus wurde mir klar, wie sensibel das Gleichgewicht unserer Natur ist und wie wichtig deshalb ihr Erhalt uns allen sein muss. Von 2001 bis 2005 studierte ich an der Münchner Blocherer Schule Kommunikationsdesign. Ab 2005 war ich bis zu meiner Wahl in den Landtag im Jahr 2008 als selbständiger Kommunikationsdesigner tätig.

Meine erste Demo mit Mutter, Vater und meinen beiden Brüdern.
Meine erste Demo mit Mutter, Vater und meinen beiden Brüdern.

 

Mein politischer Werdegang

Landsberg wehrt sich! Anti-Nazi-Demo am 30.11.2008 in Landsberg c-2008 Thorsten Jordan
Landsberg wehrt sich! Anti-Nazi-Demo am 30.11.2008 in Landsberg c-2008 Thorsten Jordan
  • 1994 – Sprecher der Grünen Jugend Landsberg
  • 1995 – 1999 Jugendbeirat der Stadt Landsberg
  • 1998 – 2002 Mitglied des Landesvorstandes der Grünen Jugend Bayern
  • 1999 – 2002 Landesvorsitzender der Grünen Jugend Bayern
  • 2000 – 2006 Mitglied des Parteirates der bayerischen Grünen
  • seit 2002 – Stadtrat in Landsberg
  • 2003 – erstmals Landtagskandidat im Stimmkreis München-Bogenhausen
  • 2005 – 2014 Fraktionsvorsitzender der Grünen Stadtratsfraktion in Landsberg am Lech
  • 2006 – OB-Kandidat der Landsberger Grünen
  • 2008 – Wiederwahl zum Stadtrat in Landsberg
  • seit 2008 – Mitglied des Bayerischen Landtages
  • 2008 – 2013 Mitglied des Rundfunkrates
  • 2010 – Mitbegründer des Netzwerks „NOlympia“
  • 2012 – erneut OB-Kandidat der Landsberger Grünen mit einem Ergebnis von 48,6 % in der Stichwahl
  • 2013 – Wiederwahl in den Bayerischen Landtag und Wahl zum Fraktionsvorsitzenden der Grünen Landtagsfraktion
  • 2014 – Wiederwahl zum Stadtrat in Landsberg
  • 2017 – Sprecher und Mitbegründer der Initiative „Betonflut eindämmen – damit Bayern Heimat bleibt!“
  • 2018 – Spitzenkandidat der Grünen Bayern im Landtagswahlkampf
  • 2018 – Direktmandat und damit Wiederwahl in den Bayerischen Landtag
  • 2018 – Wiederwahl zum Fraktionsvorsitzenden
  • 2018 – Fraktionssprecher für den ländlichen Raum, Mitglied des Ausschusses für Staatshaushalt  und Finanzfragen im Bayerischen Landtag
  • 2019 – Mitglied des Trägerkreises des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“
  • 2020 – Wiederwahl zum Stadtrat in Landsberg
  • 2023 – Direktmandat und Wiederwahl in den Bayerischen Landtag
  • 2023 – Wahl zum Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags

Uli Bachmeier schrieb in der Augsburger Allgemeine Nr. 251

Grüner geht’s nicht

Ludwig Hartmann aus Landsberg setzt als neuer Chef der Grünen im Landtag auf ein klassisch grünes Thema. Für ihn gab es einen Auslöser für den Einstieg in die Politik.

Grüner geht nicht. Seine Mutter war in Landsberg bis zu ihrem Tod bei den Grünen aktiv. Der Vater sitzt für die Öko-Partei im Stadtrat, ein Bruder im Kreistag. Und Ludwig Hartmann hat es im Alter von 35 Jahren das erste Mal zum Fraktionschef der Grünen im Landtag gebracht. Auch in der 2018 neu gewählten Fraktion wurde er erneut in diesem Amt bestätigt. 32 der 38 Mitglieder der Fraktion gaben ihm ihre Stimme – ein ungewöhnlich deutlicher Vertrauensbeweis bei den intern traditionell kritischen Grünen.

Tschernobyl hat alles verändert

Porträt Ludwig Hartmann

Doch, wie gesagt: Grüner geht nicht. Bei Ludwig Hartmann begann das schon, als er noch ein Bub von sieben Jahren war. Damals, im April 1986, explodierte in der ehemaligen Sowjetunion das Kernkraftwerk in Tschernobyl. Es war die erste Reaktorkatastrophe mit globalen Auswirkungen, und das Leben des Buben, der von all dem noch nichts verstand, änderte sich von Grund auf: Er durfte nicht mehr raus zum Spielen, statt Milch vom Bauern gab es Milch aus Milchpulver, Jodtabletten mussten geschluckt werden und statt in die Berge zu fahren, machte die Familie erstmals Urlaub in Spanien. So schildert Hartmann seine erste politische Erinnerung. „Mir wurde damals nur klar: Da ist etwas passiert, das nie hätte passieren dürfen.“ Das Erlebnis prägt ihn bis heute.

Mit 16 Jahren gegen das Versammlungsrecht verstoßen

Unmittelbarer Auslöser für den Einstieg in die Politik aber war ein anderes Ereignis. Hartmann war 16. Er hatte über die drohende Abschiebung einer kurdischen Flüchtlingsfamilie gelesen und gemeinsam mit Freunden eine spontane Demonstration vor dem Innenministerium in München organisiert – ohne sie anzumelden. Wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht musste er 16 Stunden Sozialdienst leisten. „Das war für mich ein gewisser Wendepunkt“, sagt Hartmann.

Danach ging es relativ schnell. Er meldete sich bei den Grünen, wurde Jugendkoordinator, Vorsitzender der Grünen Jugend in Bayern, jüngster Stadtrat in Landsberg und Landtagskandidat. Nur 71 Stimmen fehlten ihm 2003. Fünf Jahre später – sein Studium als Kommunikationsdesigner hatte er mittlerweile beendet – schaffte er den Sprung in den Landtag.

Als Olympia-Gegner einen Namen gemacht

In Landsberg profilierte er sich durch den Widerstand gegen die Ansiedlung eines großen Sägewerks und durch sein Engagement für unabhängige Stadtwerke. Bei der OB-Wahl unterlag er 2012 erst in der Stichwahl. Auf Landesebene machte er sich als Gegner Olympischer Winterspiele einen Namen.
Sein großes Thema aber ist die Energiewende – in der Kommune wie im Land. „Da geht es um mehr als um ein paar Windräder“, sagt er. Es gehe um die Neuverteilung eines Milliardenmarkts und um bezahlbare Preise für Verbraucher und Unternehmer. „Es muss möglichst viele Gewinner geben. Es kann bei uns funktionieren, davon bin ich fest überzeugt.“