25. Juli 2012

Weiter auf Energie-Tour in Unterfranken

10 Uhr, Modellstadt Elektromobilität Bad Neustadt

Vor zwei Jahren wurde Bad Neustadt zur ersten Elektromobilitäts-Stadt in Bayern gekürt. Stadt, Landkreis, die örtliche Berufsschule sowie zahlreiche Betriebe nehmen an dem von Sebastian Martin geleiteten Projekt teil. Dieser erklärte uns bei einem Treffen im Rathaus das Konzept, welches aus den vier Säulen Elektromobilitäts-Konzepte, Batteriemanagement, Smart-Grid und Bildung besteht. Bürgermeister Bruno Altrichter sowie Landrat Thomas Habermann, die ebenfalls an dem Treffen teilnahmen, freuen sich darüber, dass das Konzept so breit aufgestellt ist. Allerdings bringt das einige Probleme mit sich. Denn nachdem die Kriterien für die Förderung durch den Freistaat lediglich einen sehr engen Rahmen abstecken, können manche Teilgebiete des Konzepts nicht in vollem Umfang erforscht werden. Dies betrifft etwa die Säule Smart-Grid, in welcher untersucht werden soll, wie die Akkus in den Autos als dezentrale Speicher zur Entlastung des Stromnetzes beitragen könnten. Ich versprach den Anwesenden, nach Möglichkeiten zu suchen, die Förderkriterien für solch ganzheitliche Projekte umfassender zu gestalten.

Beim anschließenden Besuch des neu geschaffenen Technologie-Transfer-Zentrums an der Jakob-Preh-Schule stellte Prof. Dr. Ansgar Ackva von der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zusammen mit Schulleiter Kurt Haßfurter die wissenschaftliche Begleitung des Projekts auf dem Gebiet der Leistungselektronik, sowie die neu entstandenen Bildungsmöglichkeiten an der Berufsschule vor. Ein wesentliches Problem in der Region sei allerdings der Mangel an Fachkräften und wissenschaftlichem Personal, so Ackva.

14 Uhr, Stiftung Umweltenergierecht

Die aus einer Forschungsstelle der Universität Würzburg im Jahre 2011 hervorgegangene Stiftung untersucht die notwendige Ausgestaltung des rechtlichen Rahmens, der zum Erreichen der Energie- und Klimaziele der Staats- und Bundesregierung nötig ist. Dabei arbeiten die Juristen um die Vorsitzenden Thorsten Müller und Fabian Pause stets fächerübergreifend mit Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie VertreterInnen anderer relevanter Wissenschaftsbereiche zusammen. Im Gespräch mit Simone Tolle und mir ging es neben verschiedenen Themen wie der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, der Einbettung deutschen Rechts in EU-rechtliche Vorgaben und Möglichkeiten zur energetischen Sanierung von Wohnbestand, hauptsächlich um das richtige Verhältnis zwischen ordnungsrechtlichen Vorgaben und Anreizmechanismen, welches die Energiewende voranbringen kann.