7. Mai 2013

Mittelfranken etwartet die heutigen Stopps der Energietour

11:30 Uhr: Pressekonferenz Nürnberg
Das Motto der Energietour lautet dieses Jahr „Unsere Energie“ und die Schwerpunkte liegen auf Kommunen, Stadtwerken und aktiven Bürgerinnen und Bürgern. Sie sind die neuen Spieler am Energiemarkt. Trotzdem wird künftig nicht gänzlich auf größere Infrastruktur verzichtet werden können. Gerade unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit brauchen wir aber im alten System ein neues Denken. Zu diesem Thema luden der Vorsitzende der Mittelfränkischen Grünen, Markus Ganserer, und ich zu einer Pressekonferenz nach Nürnberg. Ich betonte dabei die Wichtigkeit von modernen und möglichst umweltfreundlichen Gaskraftwerken beim Umbau der Energieerzeugung mit hohen Anteilen an regenerativen Anlagen. Aber zunächst müssen andere Maßnahmen ergriffen werden, um den Bau neuer Gaskraftwerke auf ein Minimum zu begrenzen: Lastverschiebung, Stromeinsparung, Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, regenerative Kombikraftwerke. Und nicht zuletzt müssen alte Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke schneller vom Netz, weil sie innovativen Erzeugungsmethoden im Weg stehen. Somit würden Kohle- und Atomstrom nicht mehr die Netze verstopfen und moderne Gaskraftwerke könnten wirtschaftlich betrieben werden. Markus Ganserer sieht die großen Energieversorgungsunternehmen beim Umbau des Energiesystems gleichzeitig als Teil des Problems als auch dessen Lösung. Denn sie sind es, die kurzfristig die Ersatzkapazitäten bei schwachem Wind und wenig Sonne liefern müssen. Im Vorgriff auf den nächsten Termin betonte er deswegen die Wichtigkeit, das Gespräch mit den großen Unternehmen zu suchen.
13:00 Uhr: Kraftwerk Franken I Nürnberg
Beim Besuch des Gaskraftwerkes Franken I in Nürnberg wurde ich mit meiner Fraktionskollegin Christine Stahl vom Kraftwerksleiter Dr. Wilhelm Kleffner und Dr. Andreas Kießling, Leiter Energiepolitik Bayern der E.ON Energy AG, in Empfang genommen. Nach einer Einführung in die Funktionsweise des Kraftwerkes und einigen Kenngrößen zur Leistung und Auslastung der bereits 1913 in Betrieb genommen Anlage, kreiste das Gespräch hauptsächlich um neue Ideen zum Strommarktdesign, Lastmanagement, Gashandel und den Zustand des europäischen Emmissionshandels. Die Gesprächsteilnehmer*innen waren sich einig, dass dieser Emissionshandel dringend reformiert werden müsse. Denn ansonsten werden aus meiner Sicht gerade diejenigen bestraft, die in der Vergangenheit in Einsparung und Effizienz investiert haben.

16:00 Uhr: Bioenergie Bayern Schwabach
Zusammen mit dem Grünen Kreisverband aus Schwabach besuchte ich abschließend die Anlage der Bioenergie Bayern GmbH &Co. KG. Geschäftsführer Peter Pfeiffer und Betriebsleiter Andreas Eichhorn zeigten, wie hier aus Abfällen und biogenen Reststoffen Biogas produziert wird. Der Geschäftsführer hatte die ehemals kommunale Anlage 2010 übernommen und seither ausgebaut. Das Unternehmen wurde als bayernweit Erstes durch den TÜV für eine flexible Einspeisung zertifiziert. Genau diese Flexibilität von Biogasanlagen in Ergänzung zu Wind und Sonne ist meines Erachtens für eine erfolgreiche Energiewende so wichtig. Die Nutzung von Abfällen statt Mais zur Erzeugung des Gases ist ebenfalls von ökologischem Vorteil. Darüber hinaus, so Pfeiffer, würden sogar die Reststoffe, die bei der Vergärung anfielen, hygienisiert, damit sie später in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt werden können.