15. März 2013

Einladung zum Fachgespräch „Wettrüsten in den bayerischen Skigebieten“

Sehr geehrte Damen und Herren,
den Klimawandel, der sich bei uns in Bayern mit wärmeren Wintern bemerkbar macht, können Schneekanonen und künstlicher Schnee nicht übertünchen. Wintersportorte liefern sich jedoch zunehmend ein Wettrüsten, bei dem die Schönheit der Berge und der Schutz der Natur für kurzfristige Renditen der Skiliftbetreiber auf der Stecke bleiben.
Seit 2009 sind in Bayern mehr als 22 Millionen Euro Subventionen in den Betrieb von Schneekanonen investiert worden. Die Schneekanonen in Bayern verbrauchten 27,5 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr – damit könnten fast 8000 Privathaushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom versorgt werden.
Ein weiteres Problem ist der hohe Wasserverbrauch, der aus Beschneiteichen gedeckt werden muss, die mit Planierraupen und Beton in die Berge gebaut werden. Für die Natur sind das tote Staubecken.Nicht nur das; der Betrieb von Schneekanonen wirkt sich nachhaltig negativ auf den sensiblen Wasserhaushalt der Berge aus. Wassermangel bedroht das einzigartige Ökosystem.
Inzwischen werden ca. 765 Hektar Fläche in Bayern künstlich beschneit – fast doppelt so viel wie im Jahr 2005. Im Rahmen eines Fachgesprächs im Bayerischen Landtag soll mit Experten aus dem Bereich Natur- und Alpenschutz über die Auswirkungen von Schneekanonen auf die Bergwelt diskutiert werden.

Prof. Carmen de Jong von der Mountain Centre University of Savoy beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich mit den Folgen von Schneekanonen auf den Wasserhaushalt der französischen Alpen. Ihre Erkenntnisse sind unbequem für regionale politische und kommerzielle Organisationen.

Axel Doering, vom Bund Naturschutz Bayern, wird über das irrsinnige Aufrüsten mit Schneekanonen in den Bergen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen berichten.Dr.

Roland Klebe, Kreisrat (Grüne Kreisverband Warngau) wird über die Situation am Sudelfeld berichten. Dort soll im Bereich der Landkreise Rosenheim und Miesbach ein Stausee in einem Landschaftsschutzgebiet mit einer Dammlänge in Schräglage von 38 Metern auf hochwertigen Almflächen gebaut werden.

Anlässlich der immensen Subventionen in Bayern, die für Schneekanonen bereit gestellt werden, habe ich jüngst in einer Antwort auf eine neue Schriftliche Anfrage aktuelle Zahlen und Informationen erhalten, die ich Ihnen gerne ergänzend vorstellen möchte.

Wie können Alternativen in den bayerischen Alpen und Mittelgebirgen in der Zukunft aussehen?
Klar ist; statt auf Dauer sinnlos Geld in Kunstschnee zu verpulvern, schonen schneeunabhängige, touristische Konzepte für Wintertourismus die Haushalte von Freistaat und Bergkommunen und vor allem Umwelt und Natur.

Auf eine interessante und erkenntnisreiche Diskussion mit Ihnen, unter Moderation meiner Kollegin Claudia Stamm, freue ich mich
Ihr
Ludwig Hartmann

Programm:

14:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Ludwig Hartmann, MdL, energie- und klimaschutzpolitischer Sprecher

14:30 Uhr
"Auswirkungen von künstlicher Beschneiung auf den Wasserhaushalt in den Alpen".
Prof. Carmen de Jong, Mountain Centre University of Savoy

15:00 Uhr
"Kunstschnee; Hoffnung oder Fehlweg? Langjährige Erfahrungen in Garmisch-Partenkirchen"
Axel Doering, Kreisvorsitzender BN Bayern, GAP

15:30 Uhr Pause

15:45 Uhr
"Schneekanonenoffensive am Sudelfeld"
Roland Klebe, Kreisrat Miesbach (Grüne, Ortsverband Warngau)

16:15 Uhr Diskussion
Moderation; Claudia Stamm, MdL, haushaltspolitische Sprecherin

17:00 Uhr Resumé und Verabschiedung
Ludwig Hartmann, MdL

Anmeldungen unter: alex.aichwalder@gruene-fraktion-bayern.de

Einladung im PDF zum Download:

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