26. Juli 2012

Nächste Etappe der Energietour in der Oberpfalz

10 Uhr, Maschinenfabrik Reinhausen

Das Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Regensburg ist Weltmarktführer im Bereich Leistungstransformatoren und beschäftigt etwa 2.700 Menschen. 70 Prozent des weltweit verbrauchten Stroms fließt an irgendeiner Stelle durch ein Produkt des Unternehmens. Beim unserem Besuch stellten der Geschäftsführer Michael Rohde sowie Entwicklungschef Dr. Manuel Sojer ihren neuen regelbaren Ortsnetztransformator vor. Mit diesem sei es möglich, so Rohde, die Versorgungssicherheit im Verteilnetz zu erhöhen, ohne neue Leitungen verlegen zu müssen. Das wird vor allem dann wichtig, wenn mehr und mehr Erneuerbare an das Netz angeschlossen werden und das örtliche Netz zu überlasten droht. Nach eigenen Angaben könne der nötige Netzausbau auf der unteren Ebene somit um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Ein Problem sei allerdings, dass niemand, auch nicht die Netzbetreiber, genau sagen könne, in welchem Zustand das Netz an welcher Stelle sei. Im Gespräch betonte ich, dass somit, wenn man systematisch vorgehen wollte, dringend Studien in Auftrag gegeben werden müssten, die den Zustand des Netzes beleuchten und Auskunft darüber geben, welche Maßnahmen an welchen Stellen notwendig werden.

14 Uhr, Hochschule Amberg-Weiden

An der Fakultät Maschinenbau und Umwelttechnik wurde unsere kleine Delegation von Dekan Prof. Dr. Andreas Weiß und Prodekan Prof. Dr. Stefan Beer auf dem Gelände der Hochschule in Amberg empfangen. Dort entwickeln die Forschenden Kleinstwindanlagen, verschiedene Verfahren zur Vergasung und Verfeuerung von Biomasse sowie eine Technik zur Stromerzeugung mithilfe von Druckluft.

Wie so viele Hochschulen in Bayern haben auch die Amberger Probleme damit, fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Fakultät zu gewinnen. Gehälter wie in der freien Wirtschaft könne man sowieso nicht zahlen, so Weiß. Allerdings konnte man potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern in vergangenen Zeiten als Ausgleich die Sicherheit einer unbefristeten Stelle im öffentlichen Dienst anbieten. Doch auch dies ist nicht mehr möglich, seitdem die Förderungen für Forschungsvorhaben mehr und mehr projektbezogen vergeben werden. So kämen zum vergleichsweise niedrigen Gehalt auch noch Unsicherheiten in Form von befristeten Arbeitsverträgen hinzu. Meine Kollegin Maria Scharfenberg und ich waren uns darin einig, dass man dieser Entwicklung entgegensteuern müsse. Denn durch das Fernbleiben vieler kluger Köpfe leidet nicht nur die Forschung, sondern auch der wichtige Bereich der Lehre an der Hochschule.

17 Uhr, Pilkington NSG

In den Werken der ehemaligen Flachglass AG in Weiherhammer wird Floatglas, beschichtetes Glas und Gläser für die Solarindustrie hergestellt. Werksleiter Reinhold Gietl stellte mir auf einer ausgedehnten Tour den Fertigungsprozess vor. Das Unternehmen investiert nicht nur in die Forschung und Entwicklung neuer Technologien zur Beschichtung von Glas, sondern auch in verschiedene Modelle zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und Teammotivation. Beispielsweise werden in den Kontrollräumen verschiedene Leuchtmittel eingesetzt, um die Lichtqualität beim Arbeiten an den Monitoren im Schichtbetrieb an die natürlichen Lichtverhältnisse im Freien angleichen zu können. Zudem nimmt das Unternehmen an einem Projekt teil, dass die Methoden des Wissenstransfers in industriellen Betrieben untersucht.

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