„Nächste Generation Mittelstand“: Fraktionsklausur der bayerischen Landtags-Grünen
Mit klaren Konzepten zum Bürokratieabbau, Arbeitsmarktintegration, einer sauberen Energieversorgung und fairen Bildungschancen wollen die Landtags-Grünen Bayern voranbringen. Klimagerecht, wirtschaftsstark und weltoffen! Auf ihrer Wirtschaftsklausur beschäftigten sie sich intensiv mit diesen Themen, um konkrete Lösungen für die Zukunft zu erarbeiten und Bayern für kommende Generationen zu stärken.
Die Herausforderungen für den Mittelstand sind groß
Dekarbonisierung und die damit einhergehende Energiewende, Digitalisierung, Globalisierung, die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen sowie der demografische Wandel: Das sind die großen Herausforderungen, denen sich die Wirtschaft bereits heute stellen muss und die sich in den nächsten Jahren noch verschärfen werden. Die bayerischen Unternehmen und ihre Mitarbeiter*innen arbeiten bereits heute pragmatisch an der Bewältigung dieser Herausforderungen. Jetzt gilt es, politische Rahmenbedingungen zur nachhaltigen Sicherung des Wirtschaftsstandortes Bayern zu schaffen.
Mittelständische Unternehmen kämpfen in vielen Bereichen mit anderen Herausforderungen als Großunternehmen. Besonders der Arbeits- und Fachkräftemangel, der große Bürokratieaufwand, die sich verändernden technologischen Anforderungen und die Nachfolgelücke erschweren die Entwicklung im Mittelstand. Da wollen wir unterstützen, damit die Innovationskraft, die Arbeitsplätze und der Wohlstand in Bayern bleiben.
Die Landtags-Grünen wollen Bayerns Wirtschaft stärken und liefern dafür in einem Zukunftsplan konkrete Maßnahmen.
Der GRÜNE Zukunftsplan für die bayerische Wirtschaft: „Nächste Generation Mittelstand“
1. Fachkräftebedarf
- Bildung: Ganztagsschulen fördern, Unterrichtsausfälle durch Lehrkräfte-Reserven vermeiden, zusätzliche Mittel für Schulen in schwierigen sozialen Lagen, bessere Förderung für Kinder mit anderen Herkunftssprachen.
- Berufsorientierung: Verbindliche Praktika ab Klasse 7, Mentoring-Projekte ausbauen, Praktikumsprämie (120 €/Woche).
- Berufliche Schulen: Etat für Ausstattung und Fortbildung erhöhen, Ausbildungsinhalte modernisieren, gewerkeübergreifende Schulungsstätten einrichten.
- Weiterbildung: Rechtsanspruch auf Bildungsfreistellung (5 Tage/Jahr) einführen.
- Frauenförderung: Ausbau der Kinderbetreuung, familienfreundliche Arbeitsbedingungen.
- Inklusion: Bessere Bedingungen für Schwerbehinderte
- Zuwanderung: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse beschleunigen, Visaverfahren beschleunigen, Welcome-Center schaffen, Potenzial-Checks für Geflüchtete einführen, keine Abschiebung vom Arbeitsplatz.
2. Nachfolge
- One-Stop-Shops: Zentrale Anlaufstellen für Nachfolge.
- Bildung und Sensibilisierung: Nachfolge in Schulen und Hochschulen stärker thematisieren, Schulungen für Nachfolger*innen fördern.
- Netzwerke und Beratung: Regionale Nachfolgenetzwerke ausbauen, Beratung für Kleinstunternehmen verbessern.
- Förderprogramme: Vereinfachung und bessere Zugänglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen.
- Steuergerechtigkeit: Verschonungsregelungen für sehr große Erbschaften abschaffen, Stundungsregelungen für Betriebsvermögen einführen.
3. Startups
- Gründungsförderung: Hochschulen und Forschungseinrichtungen stärker einbinden, Experimentierräume für Technologien schaffen.
- Internationale Kooperation: Wissenschaftskooperationen ausbauen, z. B. mit einem Hochschulzentrum für den Nahen Osten.
- Zusammenarbeit verbessern: Gründerzentren und Cluster-Initiativen stärker nutzen, Startups bei öffentlichen Aufträgen berücksichtigen.
- Digitalisierung: Behördliche Verfahren vereinfachen und digitalisieren.
- Fachkräfte: Hightech-Trainings und Willkommenszentren für ausländische Fachkräfte.
- Nachhaltigkeit: Förderung von Green Startups und nachhaltigen Geschäftsmodellen.
- Gründerinnen fördern: Netzwerke für Frauen stärken, spezifische Förderprogramme und Wagniskapital schaffen.
- Bildung: Entrepreneurship in Schulen und Hochschulen verankern.
4. Allgemeine Standortbedingungen
- Verwaltungsdigitalisierung: Voll digitale Verwaltungsverfahren, Bürokratieabbau durch
print@home-Genehmigungen und Praxis-Checks. - Erneuerbare Energien: Netzausbau und dynamische Stromtarife fördern, Investitionshilfen für klimafreundliche Produktion.
- IT-Sicherheit: Beratung für Unternehmen und zentrale Anlaufstellen einrichten, Anreize für Informationssicherheitskonzepte schaffen.
Mehr Informationen gibt es im Positionspapier „Nächste Generation Mittelstand“.
Thema der Klausur war auch eine repräsentative Civey-Studie im Auftrag der Landtags-Grünen. Knapp 60 Prozent der Menschen in Bayern bewerten die wirtschafltiche Lage in Bayern als positiv oder sehr positiv. Fast 70 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Vertrauen des Staats in die Unternehmen. Überwältigende fast 87 Prozent der Bayerinnen und Bayern sehen höhere Ausgaben für Bildung als notwendig an, um das wirtschaftliche Niveau zu halten. Rund 74 Prozent stimmen der Aussage zu, dass zugewanderte Personen in Bayern ab dem ersten Tag arbeiten dürfen. Und noch etwas offenbart die Studie: Trotz all der Schwarzmalerei, die die CSU-geführte Regierung seit Jahren betreibt, bleiben die Menschen in Bayern zuversichtlich und bewerten die wirtschaftliche Lage positiv.