4. März 2020

Kraft-Wärme-Kopplung: Effiziente Heizanlagen für Gebäude

Wenn es darum geht, CO2 einzusparen, ist der Gebäudesektor eine ganz große Baustelle. Deshalb ist es so wichtig, dass die Heizungen effizienter werden. Ein vielversprechendes System ist die Kraft-Wärme-Kopplung, mit der Strom und Wärme gleichzeitig produziert werden kann.

Blockheizkraftwerke (BHKW) sind hocheffiziente stromproduzierende Heizungen. Ein BHKW besteht aus einem Motor, einem Generator und einem Wärmetauscher. Der Motor wird (meist noch) mit Gas oder Öl, teilweise auch mit Holz (z. B. Hackschnitzel oder Pellets) betrieben, die erzeugte Energie wandelt der Generator in Strom und die anfallende Abwärme wird durch den Wärmetauscher zu Heizenergie. Zukünftig können sie aber auch absolut klimaneutral mit Wasserstoff betrieben werden – vorausgesetzt, der hohe Energieaufwand, der bei der Erzeugung von Wasserstoff entsteht, wird durch Wind- und Sonnenstrom gedeckt. Ein positives Beispiel sind hier die Stadtwerke Haßfurt: Die Stadtwerk Haßfurt GmbH beliefert ihre Haushaltskunden mit 100 Prozent regionalem Grünstrom. Der überschüssige Strom aus Windenergie und Solaranlagen wird in erneuerbaren Wasserstoff umgewandelt.

Ein BHKW arbeitet mit Wirkungsgraden von fast 100 Prozent: Der Brennstoff kann zu fast 100 Prozent in brauchbare Energie umgewandelt werden. Zum Vergleich: In üblichen Elektrizitätswerken werden oft nur 40 Prozent der Primärenergie in Strom umgewandelt. Mit einem BHKW könnte man so z.B. ein Haus zu heizen, den Strom liefern und damit gleich noch ein Elektro-Auto aufladen. Die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme verdampft nicht in die Umwelt, sondern heizt die Räume und das Brauchwasser gleich mit: Neben Einfamilienhäusern ist sie somit vor allem z.B. für Hotels mit Schwimmbädern, Schulen oder Kindergärten geeignet.

Ludwig Hartmann war mit Holger Laschka, dem Grünen Bürgermeisterkandidaten für Schweinfurt, bei SenerTec Kraft-Wärme-Energiesysteme GmbH in Schweinfurt. SenerTec ist Marktführer und hat unter anderem die Vision, dass die Stadt Schweinfurt schon 2026 einzelne Stadtteile klimaneutral und sogar mit Wasserstoff betriebenen Anlagen ausstatten könne. Aktuell erzeugen alle eingesetzten „Dachse“ – so heißen die BHKW der Firma SenerTec – hochgerechnet bereits den Strombedarf aller Haushalte einer Stadt der Größenordnung von Dresden. Durch seine Stromproduktion und Überschüsse finanziert eine solche Heizung das benötigte Gas und den Service selbst.

Die Kraft-Wärme-Kopplung wird im Energiemarkt der Zukunft eine ganz entscheidende Rolle spielen, denn Wind und Sonne als Rückgrat der Energieversorgung werden nicht immer verfügbar sein. Die Kraft-Wärme-Kopplung bietet den Vorteil, dass wir sie nach Bedarf steuern können. Was jetzt noch fehlt ist eine Politik, auf die sich die Firmen verlassen können und die einen politischen Rahmen setzt, der diese Technik im Markt voran bringt.

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