5. März 2013

Grüne fordern Sommerpause für AKW Grafenrheinfeld

Eine Stilllegung des hochmodernen Gaskraftwerks in Irsching – wie sie nach aktuellen Informationen des Donaukuriers bereits für Ende März im Raum steht –  ist in den Augen der Landtagsgrünen die vollkommen falsche Antwort auf die rasanten Veränderungen im Energiemarkt der letzten drei Jahre. „Wir fordern stattdessen eine Sommerpause für das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld“, so deren energiepolitischer Sprecher Ludwig Hartmann.

Die Elektrizitätsversorgung in Deutschland sei von hohen Überkapazitäten im Kraftwerkspark geprägt. Insbesondere gebe es in Deutschland ein Überangebot an schwer regelbaren Grundlastkraftwerken (Atom- und Braunkohlekraftwerke). Dieses Überangebot habe im Jahr 2012 zu einem historischen Rekord beim Stromexport von Deutschland ins benachbarte Ausland geführt. Selbst im sehr kalten Februar 2012 wurde an 28 von 29 Tagen mehr Strom exportiert, als importiert. Bekanntermaßen führen diese Überkapazitäten auch zu einem kontinuierlichen Rückgang des Börsenstrompreises.

„Besonders extreme Auswirkungen auf den Börsenkurs für Strom haben in Bayern die schwerfälligen Atomkraftwerke“, erläutert Ludwig Hartmann. „Weil sie nicht leicht abgeregelt werden können, kommt es immer häufiger zu negativen Strompreisen.“ Nach Ansicht der Landtagsgrünen kann auf das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld schon heute verzichtet werden. „Man muss nicht bis zum angepeilten Laufzeitende zum Jahreswechsel 2015/16 warten“, so Ludwig Hartmann. Es sei allemal sinnvoller, das alte und gefährliche Atomkraftwerk vom Netz zu nehmen, als das moderne und sichere Gaskraftwerk in Irsching. Hartmann: „In den kommenden Sommermonaten mit der hohen Solarstromproduktion ist Grafenrheinfeld sowieso absolut überflüssig.“

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