„Energiemais“ gegen Futtermittelknappheit
Ludwig Hartmann will Anreize zur Drosselung von Biogasanlagen schaffen und eingesparten Mais zur Tierfütterung freigeben
Der Fraktionschef der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, regt zur Bekämpfung der drohenden Futtermittelknappheit die Drosselung von Biogasanlagen und die Nutzung des eingesparten Mais zur Tierfütterung an. „Wenn wir den Anlagenbetreibern einen entsprechenden Anreiz gäben – etwa die Verlängerung der EEG-Förderung um ein halbes oder ein ganzes Jahr – wäre das für mich die naheliegendste Lösung“, so Ludwig Hartmann.
Die Erträge aus Erneuerbaren seien derzeit überdurchschnittlich, eine vorübergehend gedrosselte Stromerzeugung aus Biogasanlagen deshalb vertretbar. „Natürlich liegt die EEG-Förderung im Zuständigkeitsbereich des Bundeswirtschaftsministeriums“, weiß Ludwig Hartmann. „Der Freistaat hat aber die Möglichkeit, eine eigene Zahlung an der EEG-Förderung zu orientieren oder eine Gesetzesanpassung anzustreben und bis dahin als Bürge zu fungieren.“
Mit dem praxisnahen Ansatz, „Energiemais“ gegen Futtermittelknappheit einzusetzen, will Ludwig Hartmann Bewegung in die Debatte um Ernteausfall-Entschädigungen für Bayerns Bäuerinnen und Bauern bringen. „Es geht immer nur um Ersatzzahlungen oder um den Anbau von Zwischenfrüchten auch auf ökologischen Vorrangflächen. Das ist mir zu schlicht gedacht. Wenn der Regen ausbleibt wächst dort auch keine Zwischenfrucht die man heute anbaut“, so Ludwig Hartmann.
Er wendet sich entschieden dagegen, den Schutzstatus der ökologischen Vorrangflächen aufzuweichen. „Das wäre ein Dammbruch, weil diese Begehrlichkeiten Jahr für Jahr wiederkämen“, glaubt Ludwig Hartmann, „da können wir den Schutz unserer bayerischen Tier- und Pflanzenarten gleich vergessen.“