29. Juli 2011

Abschluss der Energietour in Oberfranken

10:00 – 11:00 Uhr: Redaktionsgespräch Frankenpost Hof, Hof

Beim Gespräch mit mehreren Redakteuren der Frankenpost in Hof machten wir unsere Positionen zur Energiewende deutlich. Ein wichtiger Punkt war vor allem der Ausbau des Stromnetzes. Ich machte deutlich, dass wenn das bisherige Schweigen der Netzbetreiber zu der Frage welche Netze wann, wo und weshalb überlastet sind, nicht gebrochen wird, man über eine Teilverstaatlichung des Stromnetzes nachdenken müsse. Denn ohne Daten über den Lastenfluss im deutschen Stromnetz sei ein sinnvoller Ausbau im Zuge der Energiewende nicht möglich.
Zudem betonten wir, dass die geplanten Großkraftwerke der Bayerischen Staatsregierung einer echten Energiewende nur im Weg stehen würden. Zwar sei der Einsatz moderner Gas- und Dampfkraftwerke als Regelkraftwerke unumgänglich, allerdings sollten auch diese in kleineren Einheiten und dezentral eingebunden werden. Außerdem wiesen wir darauf hin, das bei der Energiewende die Klimaschutzziele nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Zum Erreichen dieser Ziele könnte der energetischen Sanierung alter Gebäude eine Schlüsselrolle zukommen.

11:30 – 13:30 Uhr: Bürgerwindrad Sellanger, Besichtigung mit Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer, BN-Hof; Klaus Adelt, Bgm. Selbitz; Dr. Peter Wichmann, stv. Vorsitzender Bundesverband Windenergie

Weil Ende der 80er Jahr in der Region die schlechtesten Luftwerte Mitteleuropas gemessen wurden, hat der Bund Naturschutz 1993 in Oberfranken ein Projekt zur Errichtung einer Windkraftanlage angestoßen, um der Luftverschmutzung begegnen zu können. Nach zwei Jahren Planungszeit und einer Investitionssumme von 1,3 Mio. D-Mark wurde das Bürgerwindrad als erste Windkraftanlage im Landkreis Hof 1996 in Betrieb genommen. Mittlerweile sind die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Hof bekannt für ihre positive Einstellung gegenüber der Windkraftnutzung. Nicht weniger als zehn Prozent aller bayerischer Anlagen befinden sich im Landkreis. Das sind im Moment 35 Windräder. In den nächsten Jahren sollen weitere 70 Anlagen errichtet werden, dann sei das Mögliche aber erreicht, so Wolfgang Degelmann vom Bund Naturschutz.

15:30 – 17:30 Uhr: Gespräch über Windenergie im LKR Wunsiedel mit Karl Willi Beck, Bürgermeister Wunsiedel; Stefan Göcking, Bürgermeister Arzberg; Peter Berek, Bürgermeister Arzberg; Markus Ruckdeschel, Energieagentur Nordbayern, Wunsiedel

Ganze 38 Windkraftanlagen sind derzeit im Landkreis Wunsiedel in ernster Planung, teilte der stellvertretende Landrat Horst Weidner zu Beginn der Gesprächsrunde in Wunsiedel mit. Man habe beim Regionalen Planungsverband durchgesetzt, dass auch in Landschaftsschutzgebieten Anlagen errichtet werden dürfen, wenn der Bau denn gut begründet sei. Karl Paulus vom Bund Naturschutz betonte daraufhin, dass es unerlässlich sei, dass Energiewende und Umweltschutz zusammen gedacht werden müssen. Dieses Ansinnen wird natürlich von uns unterstützt.
Karl Willi Beck, der Bürgermeister von Wunsiedel verlangte außerdem eine verstärkte Bildungsarbeit in den Bereichen Energiesparen und Energieeffizienz. Vor allem die Volkshochschulen könnten einen großen Beitrag leisten, den Menschen einen sinnvollen Umgang mit Energie nahe zu bringen.
Unter den 30 TeilnehmerInnen am Gesprächstisch waren des weiteren Dr. Peter Wichmann, 2. Vorsitzender vom Bundesverband Windenergie Oberfranken, Mariella Schubert, Projektleiterin Windenergie bei Green City Energy GmbH, Diana Hehenberger-Risse, Geschäftsführerin von KEWOG Energie und Dienste GmbH, Klaus Haussel, 2. Bürgermeister der Stadt Marktredwitz, Stefan Göcking, 1. Bürgermeister von Arzberg, Brigitte Artmann, Kreisrätin und Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen KV Wunsiedel, Jürgen Bielicke-Linge, stellvertretender Kreisvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen KV Wunsiedel sowie Irene Pohl, Barbara Lerch und Thomas Hecht von Regenerative Energie Fichtelgebirge.

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