Regierung überprüft Vergütungspraxis für Verwaltungsräte an Sparkasse Regensburg
Ludwig Hartmann und Jürgen Mistol fordern „vollständige Transparenz“ von kommunalem Kreditinstitut
Ein massiver Anstieg der Vergütungen für Verwaltungsräte der Sparkasse Regensburg hatte den kommunalpolitischen Sprecher der Landtags-Grünen, Jürgen Mistol, und dessen Fraktionsvorsitzenden Ludwig Hartmannunlängst stutzig gemacht. Demnach waren an dem kommunalen Kreditinstitut, das ohnedies schon den Maximalbetrag für die Entschädigung seiner Aufseherinnen und Aufseher ausschöpft, im Jahr 2016 stolze 425.000 Euro (Vorjahr 302.000) an eine gleichbleibende Zahl von Aufsichtsräten ausgezahlt worden.
Jetzt räumt die CSU-Regierung auf Nachfrage ein, dass dieser Vorgang derzeit überprüft und bezüglich der Einhaltung der Vorschriften zur Entschädigung von Verwaltungsratsmitgliedern geklärt wird. “Wenn die Aufseher der Sparkassen mit Maximalentschädigungen versorgt werden, ist das immer zu hinterfragen“, unterstreicht Ludwig Hartmann. „Da wird dann auch bei der Kontrolle bisweilen ein Auge zugedrückt, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Das ist ein Graubereich, der in Regensburg schon ins Dunkelgraue changiert.“
Für den Regensburger Abgeordneten Jürgen Mistol ist der gesamte Vorgang, der nach Angaben der Sparkasse auf einer rückwirkenden Anpassung der Verwaltungsratsbezüge basiert, „äußerst dubios, zumal die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre um OB Wolbergs auch noch wegen eines Kredits der Sparkasse an ein damaliges Verwaltungsratsmitglied ermittelt. Da wirken rückwirkende Vergütungen schon reichlich anrüchig.“ Jürgen Mistol und Ludwig Hartmann fordern die Sparkasse deshalb auf, „von sich aus reinen Tisch zu machen mit einer öffentlichen Transparenzinitiative zu diesem Vorgang“.