7. März 2014

Neue Energien für die Oberpfalz

Zusammen mit meinem Oberpfälzer Kollegen Jürgen Mistol haben wir am Freitag an mehreren Stationen im Bezirk haltgemacht. Hauptthema war dabei die Nutzung der Windenergie.

 

Mit 100 Mitrbeiter*innen gehört die Ostwind AG zu den größeren Projektierern in der Windenergiebranche. Seit der Gründung 1994 ist die Maxime des Unternehmens dieselbe geblieben: „Energie in Bürgerhand!“ Gemeinsam mit Dr. Rolf Bungart, Geschäftsführer, und Christoph Markl-Meider, Leiter der Unternehmenskommunikation, haben wir als Vertreter der Grünen Fraktion aktuelle Entwicklung der Energiepolitik auf Landes- sowie Bundesebene besprochen. Wir waren uns einig, dass es vor allem Planungssicherheit und einen verlässlichen Rahmen bedarf, damit sich die Unternehmen in diesem verhältnismäßig jungen Wirtschaftszweig festigen können. Momentan fehle ein klares Bekenntnis der Staatsregierung, so Markl-Meider. Und weiter: „Technisch sei die Energiewende machbar. Wir müssen uns daher mehr auf die gesellschaftlichen Aspekte konzentrieren.“ Ich stellte fest, dass die Staatsregierung im Moment alles daran setzt, die Akzeptanz in der Bevölkerung zu verspielen. Vermutlich ist das auch das Kalkül der Staatsregierung: Sie macht den kleinen und mittleren Unternehmen jetzt das Leben schwer und drängt sie aus dem Markt, so dass sich in einigen Jahren die alten, großen Konzerne wieder ungestört bereichern können.

01 Ostwind

 

Nah bei Regensburg an der A3 wurde vor kurzem der Windpark Brenntenberg ans Netz angeschlossen. Die drei Anlagen mit einer Leistung von jeweils 3 MW können 6.000 Haushalte mit Strom versorgen und sparen so jährlich über 16.000 Tonnen CO2 ein. Die Zuwegung, die zu den Anlagen im Wald führt, ist kaum breiter als ein gewöhnlicher Waldweg.

02 Windpark Brenntenberg

Trotzdem erhofft sich Projektentwickler Andreas Scharf bald die serienmäßige Einführung teilbarer Rotorblätter. Dies würde den Transport erheblich vereinfachen. Bei der Besichtigung wies der Projektentwickler außerdem darauf hin, dass die Höhe eine Rolle bei der Windausbeutung spiele. So kommt es vor, dass sich im selben Windpark manchmal einige Windräder drehen, andere jedoch nicht.

03 Windpark Brenntenberg

 

Bei der Abendveranstaltung in Neustadt an der Waldnaab war der Ausbau der Infrastruktur zentrales Thema. Die Frage, ob das Stromnetz mit verstärkten Nord-Süd-Verbindungen ausgebaut werden muss, beherrschte die Diskussion, vor allem vor dem Hintergrund, dass im Norden neben der Windenergie auch viele Kohlekraftwerke laufen. Wir waren uns einig, dass auf Bundesebene zunächst der Kohleausstieg vorbereitet werden muss. Dass dies aber nicht durch eine pauschale Ablehnung von Stromtrassen zu erreichen ist, war ebenfalls Konsens. Der Kohleausstieg muss vom Gesetzgeber beschlossen werden, genau so wie es beim Atomausstieg der Fall war. In einem Beitrag aus dem Publikum hieß es, dass darüber hinaus das Bergrecht dringend novelliert werden müsse. „Dieses Gesetz ist anachronistisch. Es kann nicht sein, dass ganze Landstriche so einfach zerstört werden können, um möglichst billig an Kohle ran zu kommen“, so der Teilnehmer.

04 Abendveranstaltung