13. März 2014

Energietour 2014 in und um München

Zusammen mit meiner Fraktionskollegin Katharina Schulze habe ich im Landkreis München zwei Energieerzeugungsanlagen mit unterschiedlichen Technologien besichtigt. Am Abend fand in München eine Gesprächsrunde zum Thema „Energiewende in der Stadt und auf dem Land“ statt.

 

Gesprächsrunde bei der BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG

1998 wurde die BioEnergie in Taufkirchen gegründet. Der Wärmelieferant betreibt mehrere Hackschnitzel- und Holzdampfkessel sowie ein Fernwärmenetz, das beständig erweitert wird. Zur Deckung des Eigenstrombedarfs werden im Moment zwei Blockheizkraftwerke errichtet. Genau hier liege im Moment ein Problem vor, so Rudolf Eder, Betriebsleiter, im Gespräch mit unserer Delegation. Denn laut der geplanten EEG-Novelle soll für solche Kraftwerke künftig eine Angabe pro erzeugter Kilowattstunde entrichtet werden. Damit würde sich die Anlage aber nicht mehr rechnen. Ich versprach, dass wir uns weiterhin für eine sinnvolle Gesetzesreform einsetzen werden. Außerdem müssen mehr Anreize geschaffen werden, um Anlagen dieser Art flexibler einsetzen zu können. „Anstatt der flexiblen und klimafreundlichen Strom- und Wärmeerzeugung neue Steine in den Weg zu legen, sollten deren Potenziale genutzt werden,“ ergänzte meine Kollegin Katharina Schulze gegen Ende der Betriebsführung.

 

Ortsbegehung Geothermiebaustelle der GeoEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG

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Der nächste Termin fand nur wenige hundert Meter entfernt an der neuen Geothermieanlage in Taufkirchen statt. 2011 hat man dort nach ersten Erkundungen mit den Bohrungen begonnen. Diese sind mittlerweile abgeschlossen und sind jeweils etwa 4000 Meter lang. Die Anlage läuft jetzt im Probebetrieb. Künftig soll hier sowohl Strom erzeugt werden. Die Abwärme wird direkt an die benachbarte Heizzentrale der BioEnergie Taufkirchen weitergeleitet. Diese Art der Kraftwärmekopplung sei der Garant für die Rentabilität der Anlage, so Philipp Lang, Projektleiter des ausführenden Bohrunternehmens.

 

Abendveranstaltung „Rückenwind für Bayerns Kommunen – Energiewende in der Stadt und auf dem Land“

Am Abend lud Katharina Schulze zur Abendveranstaltung in ihr neues Münchner Bürgerbüro.Dabei durfte ich eine Bewertung der derzeitigen Energiepolitik auf Landesebene beisteuern. Das Co-Referat hielt unsere Grüne Stadträtin Sabine Krieger, die über die Aktivitäten der Landeshauptstadt in Sachen Energiewende zu berichteten wusste. Der größte Akteur sind unbestritten die Stadtwerke München. Allerdings sieht sich der fünftgrößte Energieversorger Deutschlands gezwungen, auch immer mehr außerhalb Bayerns zu investieren, seitdem sich die von der Staatsregierung vorgegebenen Rahmenbedingungen zusehends verschlechtern. Dennoch hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, bis 2015 alle Münchner Haushalte und ab 2025 den gesamten Strombedarf der Landeshauptstadt mit Erneuerbarem Energien zu versorgen. Nichtsdestoweniger lässt unsere Grüne Stadtratsfraktion nicht locker, wenn es darum geht, die Energiewende zu beschleunigen. Unsere Kolleg*innen im Münchner Stadtrat forcieren so etwa die Umstellung des Kohle-Heizkraftwerks Nord auf Gas und den Aufbau einer Dachvermittlungsagentur zur Nutzung von Sonnenenergie.

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