6. Mai 2013

Die Energietour zieht weiter durch Unterfranken

09:00 Uhr: Energieagentur Bayerischer Untermain, Großwallstadt

Im März 2013 haben die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg sowie die Stadt Aschaffenburg mit Marc Gasper als neuen Energiemanager die Energieagentur Bayerischer Untermain eröffnet. Dem voraus ging 2011 die Gründung einer Taskforce Energie, die mithilfe des Regionalmanagers Markus Seibel ein integrierters Energie- und Klimakonzept in Auftrag gab.
Die neue Agentur mit Sitz im Zentec Gründerzentrum in Großwallstadt soll die Umsetzung des Konzeptes steuern. Der erste Schritt, so Gasper, bestehe darin, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und Netzwerke aufzubauen. Er will bestimmte Themenfelder des Konzeptes anschieben und dadurch erreichen, dass relevante Akteure in der Region dann die entsprechenden Aktionen umsetzen.
Mein unterfränkischer Fraktionskollege Thomas Mütze schätzte während des Gesprächs die Chancen, dass die zahlreichen starken Unternehmen sowie die Bürgerinnen und Bürger der Region einiges in Sachen Klimaschutz unternehmen können, wenn die verschiedenen Aktionen und Maßnahmen wie jetzt durch eine gut organisierte Energieagentur koordiniert werden, als sehr hoch ein.

11:00 Uhr: Windpark Eichenbühl

Weiter ging es am ersten Tag der zweiten Tourwoche nach Eichenbühl. Dort realisiert die Green City Energy AG, vertreten durch Sebastian Wolff und Jan Eckhardt, zusammen mit Projektentwickler Michael Kompa von der Enerkraft GmbH einen Windpark mit fünf Anlagen.
Das Betriebsmodell zeichnet sich durch vielfältige Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung aus, das sich speziell an die Anwohner*innen richtet. Darüber hinaus haben die Betreiber beschlossen, einen Teil des Ertrages direkt den örtlichen Vereinen zukommen zu lassen. Im Gespräch mit mir und Thomas Mütze wurde die Wichtigkeit einer offenen und aktiven Akzeptanzstrategie betont. Meiner Ansicht nach gilt: Weil die Akzeptanz von Windrädern dort höher ist, wo schon länger Anlagen stehen, können Informationsfahrten für interessierte, aber gerade auch für skeptische Bürger*innen viel bewegen.

14:30 Uhr: Landratsamt Main-Spessart in Karlstadt

Bis 2035 wolle der Landkreis energieautark werden, sagte Landrat Thomas Schiebel gleich zu Beginn des Treffens mit mir und meiner Kollegin Simone Tolle im Landratsamt in Karlstadt. Dazu wurde auf Grüne Initiative ein Energiekonzept erstellt, welches Ilse Krämer, Beauftragte der örtlichen Agenda 21, und Gerhard Püls, Leiter der technischen Bauabteilung im Landratsamt, im Detail vorstellten.
Die breite Akzeptanz des Konzepts, sowie der nötigen Maßnahmen zur Umsetzung, rührten daher, dass es „von unten“ entstanden sei, so Krämer. Gearbeitet wurde in mehreren Arbeitskreisen, in denen sowohl alle Fraktionen des Kreistags als auch alle wichtigen Akteure aus der Region vertreten waren. Die Leitziele des Konzepts lassen sich wie folgt zusammenfassen: Einsparung durch Motivation, Effizienz durch Kooperation und Erzeugung durch Moderation. Die Öffentlichkeitsarbeit müsse dabei so ausgerichtet sein, dass auch diejenigen erreicht werden, die sich nicht für das Thema Energie interessieren, so Simone Tolle. „Behörden müssen von der reinen Verwaltung weg und mehr als Moderator und Berater auftreten.“

17:00 Uhr: Nägelsee-Schulzentrum Lohr am Main

Der Geschäftsführer des Zweckverbands Schul- und Sportzentrum Lohr am Main, Uli Heck, begrüßte die Grüne Delegation zum Abschluss des Tourtages im Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium, das demnächst grundlegend saniert werden soll. Die einzelnen Maßnahmen stellte Architekt Werner Haase vor. Er konnte vorrechnen, dass sich die Einsparungen am gesamten Zentrum im optimalen Fall auf 90 % belaufen könnten. Dazu sei aber eine ausgiebige Planung und die Suche nach den jeweils optimalen Lösungen unverzichtbar, so Haase.
Simone Tolle betonte, dass eine solche Sanierung noch einen entscheidenden Mehrwert mit sich bringen kann, wenn die Schülerschaft über die Maßnahmen informiert und mit eingebunden wird. Denn wenn die Jugendlichen schon früh für das Thema Energie sensibilisiert würden, könne dies ein Leben lang nachwirken, so meine Kollegin weiter.

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