21. März 2014

Die einzige Bedrohung für Bayerns Stromversorgung ist Horst Seehofer

Grüne sprechen im Zusammenhang mit Äußerungen zum Atomkraftwerk Grafenrheinfeld von „abgekartetem Spiel“

Für den Fraktionsvorsitzenden der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, ist es „die beste Nachricht der Woche – und überhaupt kein Grund zur Sorge um Bayerns Stromversorgung“. Laut Recherchen der Süddeutschen Zeitung (Ausgabe vom 21.03.2014) erwägt der Energiekonzern E.on die vorzeitige Abschaltung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld bereits im Frühjahr 2015. Bisher sollte der Meiler im Zuge des Atomausstiegs zum Jahresende 2015 stillgelegt werden.

Allerdings vermuten die Landtags-Grünen hinter der Ankündigung des Stromkonzerns und der politischen Begleitmusik durch Ministerpräsident Seehofer („Grafenrheinfeld wird noch gebraucht“) ein „abgekartetes Spiel“. Ludwig Hartmann: „Tatsächlich soll wohl die Bundesregierung unter Druck gesetzt werden, um E.on und den anderen Stromkonzernen die Brennstoffsteuer zu erlassen.“ Offensichtlich versuchten die Stromriesen, vor dem nahenden Atomausstieg noch einmal Kasse zu machen. In die gleiche Richtung stoße der Vorschlag, das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld für systemrelevant zu erklären und die Kosten für den Weiterbetrieb den Stromkunden aufzubürden.

„Es gibt überhaupt keinen Grund, sich hier unter Druck setzen zu lassen“, betont Ludwig Hartmann. Grafenrheinfeld müsse im Frühjahr 2015 ohnedies zur turnusmäßigen Revision vom Netz gehen. Im Frühsommer, wenn der Atommeiler wieder Strom produzieren würde, gebe es „wie die ganzen letzten Sommer über keinerlei Engpässe bei der Stromversorgung Bayerns“, so Ludwig Hartmann. Und für den Winter 2015/2016 liegt die klare Aussage des für Unterfranken zuständigen Stromnetzbetreibers Tennet und der Bundesnetzagentur vor, dass die Versorgung und Netzstabilität gewährleistet sein wird.

„Es gibt hier keine neuen Erkenntnisse“, unterstreicht Ludwig Hartmann klipp und klar. „Die einzige Bedrohung für die Energieversorgung Bayerns liegt in der Person Horst Seehofer. Mit seinen ständigen Kurs- und Meinungswechseln verunsichert er die Branche ebenso wie die Bürgerinnen und Bürger. Es wird Zeit, dass dieser Schwachstromelektriker gestoppt wird.“