18. April 2011

Bayerisches Kabinett ist Schlusslicht beim Klimaschutz

Das bayerische Kabinett ist deutschlandweit Schlusslicht in Sachen Klimaschutz: Nach dem aktuellen Dienstwagen-Ranking der Deutschen Umwelthilfe leistet sich keine andere Landesregierung in Deutschland Dienstwagen mit einem derart hohen CO2-Ausstoß wie die Bayerische Staatsregierung. Nach der Statistik der DUH liegt der Flottendurchschnitt bei 224 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer – das rot-grün regierte Bremen bringt es immerhin auf 150 g/km.
„Kein Wunder“, findet Ludwig Hartmann, der klimaschutzpolitische Sprecher der Landtagsgrünen. „Zeigt doch der Chef höchstpersönlich weder Ehrgeiz noch Bewusstsein, seinen eigenen Dienstwagen nach klimapolitischen Maßgaben auszuwählen.“ So hat Ministerpräsident Seehofer beim Tausch seines bisherigen Dienstwagens sogar noch drauf gesattelt und prompt ein Modell von BMW gewählt, das deutlich mehr Kohlendioxid in die Luft pustet als sein bisheriger Audi A 8. „Seehofer hat damit seine ohnehin verbesserungsbedürftige Klimabilanz von 199 Gramm auf 278 Gramm hinaufgeschraubt.“ Damit ist der MP allerdings nicht der einzige Klimasünder im Kabinett: Auch Wirtschaftsminister Zeil und Finanzminister Fahrenschon brauchen 278 Gramm CO2, um ihre 7er BMWs auf Touren zu bringen. „Bei einer solchen Boliden-Dichte nützt es in der Gesamtbilanz des Kabinetts auch wenig, dass wenigstens Söder ein bisschen abgerüstet hat und mit 174 Gramm immerhin im Mittelfeld der deutschen Umweltminister liegt.“ Doch auch Söder liegt immer noch weit abgeschlagen hinter dem Spitzenreiter Berlin: Seine Amtskollegin Katrin Lompscher braucht mit ihrem Toyota Prius nur 80 Gramm und selbst im Flächenland Nordrhein-Westfalen kann der grüne Umweltminister Johannes Remmel mit 137 Gramm auskommen und dabei auch noch einen 5er BMW fahren. Ludwig Hartmann: „Es wäre höchste Zeit, dass sich Bayern ein Beispiel an anderen Bundesländern nimmt und bei der Fahrzeugbeschaffung klare Richtlinien für die Klimafreundlichkeit aufstellt.“

Die Übersicht der Deutschen Umwelthilfe finden Sie unter:
http://www.duh.de/uploads/media/Ergebnisse_Dienstwagenumfrage_Minister_2011.pdf

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