17. Januar 2011

AKW-Grafenrheinfeld: Grüne fordern Aufklärung

Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern Aufklärung über dubiose Ereignisse im unterfränkischen Atomkraftwerk Grafenrheinfeld. „In diesem Fall gibt es einige Ungereimtheiten – und sowohl der Betreiber Eon als auch das Umweltministerium spielen den Vorfall herunter“, erklären der energiepolitische Sprecher Ludwig Hartmann und die unterfränkische Abgeordnete Simone Tolle. Laut Medienberichten wurde während der Revision des AKW im Juni vergangenen Jahres eine deutliche Veränderung in einem Thermoschutzrohr im Innenbereich des Atommeilers festgestellt, die auf einen möglichen Riss hinweist. „Zuerst wurde das Prüfergebnis mit geringfügig geänderten Prüfparametern erklärt und so als unbedenklich eingestuft. Nach Interventionen des Bundesumweltministeriums und der Beratung in der Reaktorsicherheitskommission im Dezember wurde das Ereignis dann offensichtlich nachträglich als meldepflichtig eingestuft und offiziell gemeldet.“ In der Meldung schließe der Betreiber eine thermische Ermüdung und damit einen möglichen Riss nicht mehr aus. Die Ursache der erhöhten Befunde sei aber nach wie vor unklar.

Das wirft nach Ansicht der Landtagsgrünen eine Reihe von Fragen auf. Sie fordern die  Bayerische Staatsregierung daher in einem Dringlichkeitsantrag auf, dem Umweltausschuss in seiner nächsten Sitzung schriftlich und mündlich umfassend über die genaueren Hintergründe dieses Ereignisses zu informieren. „Warum wird ein Ereignis vom Juni nachträglich im Dezember diskutiert und als meldepflichtig eingestuft, das vorher angeblich kein einziges Kriterium eines meldepflichtigen Ereignisses erfüllte?“ „Warum weigert sich E.ON das verdächtige Rohrstück sofort auszutauschen?“ Der Dringlichkeitsantrag ist auf Nachfrage in der Pressestelle erhältlich.

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