11. August 2010

TÜV-Bericht bestätigt Schwachstellen von AKW Isar 1

So bestätige der TÜV Mängel des AKW Isar 1, die auch schon ein Grünen-Gutachten aufdeckte – erstmals im Jahr 2009. Bisher haben Staatsregierung und der Kraftwerksbetreiber E.ON das grüne Gutachten weitgehend ignoriert und weiter die Mär vom sicheren AKW Isar 1 verbreitet. Den TÜV-Bericht hatte Umweltminister Söder bislang bei einer Pressekonferenz erwähnt, aber nicht öffentlich vorgestellt.

„Mit gutem Grund: Es gibt nämlich keinen Widerspruch zu den zentralen Aussagen der grünen Fraktion und ihren Gutachtern“, betont Ludwig Hartmann. Trotz Nachrüstungen in Millionenhöhe sei das Sicherheitsniveau von Isar 1 deutlich unterhalb des aktuellen Stands von Wissenschaft und Technik. Die unvergleichlich dünnen Wände des Reaktorgebäudes böten keinen guten Schutz gegen Einwirkungen von außen. Insbesondere das Lagerbecken für abgebrannte Brennelemente sei äußerst ungünstig angeordnet und leicht angreifbar. Ein Flugzeugabsturz sei nicht nur beim Reaktorgebäude ein erhebliches Problem, sondern auch bei den Nebengebäuden, da die Radioaktivität keineswegs im Reaktorgebäude eingeschlossen sei. Es gebe immer noch Risse an Leitungen und Armaturen, außerdem würden Gefährdungszustände bei den Reaktoren der Baulinie 69 wesentlich häufiger auftreten. Die Möglichkeiten zur Störfallbeherrschung seien bedeutend schlechter und es komme schneller zu einem größeren Austritt von Radioaktivität.

Ludwig Hartmann: „Vor diesem Hintergrund ist keine Laufzeitverlängerung, sondern eine sofortige Stilllegung angesagt. Den alten Reaktor weiter laufen zu lassen wäre völlig unverantwortlich.“

Ein weiterführendes Hintergrundpapier finden sie unten als PDF.

Der TÜV-Bericht ist in der Pressestelle auf Anfrage erhältlich.
Tel: 089/4126-2736, -2734

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