25. Juli 2011

Termine im Rahmen der Energietour in Unterfranken

12:00 – 12:45 Uhr: Gemeinde Kahl, Gespräch mit Volker Oster, Geschäftsführer der Gemeindewerke GmbH, Kahl am Main

Der Geschäftsführer der Kahler Gemeindewerke, Volker Oster, begrüßte mich und meinen Kollegen Thomas Mütze mit vielen Daten und Statistiken über den Stromverbrauch der Gemeinde Kahl. So ist beispielsweise der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung in den vergangenen Jahren dank Umstellung auf Natriumdampflampen und trotz Bebauung neuer Gemeindeflächen um 40 Prozent gesunken. Bereits seit 1998 verleihen die Werke auch Energiesparlampenkoffer an private Haushalte, damit dort die verschiedensten Modelle vor einer möglichen Anschaffung getestet werden können.
Demnächst wollen die Werke Genossenschafts- oder andere Bürgerbeteiligungsmodelle für den Bau und den Betrieb eines Blockheizkraftwerks prüfen.

14:00 – 15:00 Uhr: FH Aschaffenburg, Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelköter über Elektromobilität, Aschaffenburg

Am Anfang wurden am Lehrstuhl von Prof. Dr. Johannes Teigelkötter Elektrogabelstapler für große Unternehmen entwickelt. Nun wird an der Lithium-Ionen-Staplerbatterie der Zukunft gearbeitet, die ein effizienteres Arbeiten und kürzere Ladezeiten ermöglichen soll. Im von der Hochschule gegründeten Zentrum für wissenschaftliche Services wird zur Zeit ein modularer Wechselrichter für beispielsweise Wasserkraftwerke entwickelt. Im Studiengang Erneuerbare Energien und Energiemanagement wird aktuell untersucht wie die Kosten der Energiewende niedrig gehalten werden können. Man ist dort der Ansicht, dass die Energiewende nicht teuer werden muss, wenn man das konventionelle komplette System entsprechend ändert und nicht versucht, parallel zu dem bestehenden System ein neues System für Erneuerbare Energien aufzubauen.

15:00 – 16:30 Uhr : Stadtwerke Aschaffenburg Besichtigung und Gespräch mit Werksleiter Dipl.-Ing. Dieter Gerlach über Biomasse-HKW

Vor den Ereignissen in Japan wollten die Bürgermeister in der Region nicht all zuviel von Erneuerbaren Energien wissen, so Werksleiter Dieter Gerlach von den Stadtwerken Aschaffenburg . Und so stimmte er mir zu, dass man sich nun dringend vor blindem Aktionismus hüten müsse. Die Stadtwerke Aschaffenburg waren dagegen schon vor Fukushima aktiv und haben bereits 2008 eine Potenzialanalyse für die Region erstellt, auch wegen einer fehlenden Regionalplangrundlage.
2010 haben die Stadtwerke dann ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, das 10 GWh Strom erzeugt, bzw. 2900 Haushalte mit Strom versorgt. Die Wärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, wird zum Großteil in das Fernwärmenetz eingespeist. Ein Teil wird allerdings gleich vor Ort zur Trocknung von Sägespänen aus umliegenden Sägewerken genutzt. Diese werden dann gleich am Kraftwerk zu Holzbriketts weiterverarbeitet.
Ganz im Sinne einer dezentralen Stromversorgung beraten die Stadtwerke außerdem InteressentInnen beim Einbau von Mikro- und Mini-Blockheizkraftwerken, welche Strom und Wärme im eigenen Haus erzeugen.

17:00 – 18:00 Uhr: Main-Energie Energieberatung, Beratung bei Bauvorhaben und Entwicklung kommunaler Energiekonzepte; Gespräch mit Dipl.-Ing. Karlheinz Paulus in Mönchberg

Weil der Ingenieur Karlheinz Paulus eine neue Generation von BürgermeisterInnen kommen sieht, für die Erneuerbare Energie(-wirtschaft) ganz klar auf der Agenda steht, unterstützt er Kommunen, aber auch Privatleute und Gewerbebetriebe mit der Entwicklung von Energiekonzepten. Dem Problem der meisten Kommunen, schlicht langsamer handeln zu können als privatwirtschaftliche Investoren, müsse unbedingt begegnet werden, damit alle Bürgerinnen und Bürger von der Energiewende profitieren, so Paulus.