28. Juli 2011

Termine im Rahmen der Energietour in Oberfranken

10:00 – 11:30 Uhr: Hochschule für angewandte Wissenschaften, Fachhochschule Coburg  Gespräch mit Prof. Dr. Rossner, Dekan, Fakultät Elektrotechnik und Informatik über Netzertüchtigung und Technologietransfer sowie energetische Gebäudesanierung

Das Gespräch zwischen uns und den Professoren Michael Rossner und Peter Schwarz von der Hochschule Coburg wurde von zwei zentralen Themen bestimmt: Netzausbau und Stromspeicherung. Was den Netzausbau betrifft, waren sich alle einig, dass ein Gesamtkonzept nötig ist. Nur eine Flickenteppichlösung würde die Energiewende unnötig teuer machen. Ein sinnvolles Gesamtkonzept muss auch die Entscheidung in sich tragen, ob die Energieversorgung möglichst dezentral gestaltet werden soll, oder einseitig auf große Offshore-Windparks im Norden gesetzt wird. Für Prof. Dr. Rossner ist beides gleich wichtig. Denn große Windparks im Norden machen Windkraftanlagen im Süden nicht überflüssig, da letztere für eine höhere Stabilität im Stromnetz sorgen würden. Außerdem sollte das bestehende Netz erst aufgerüstet werden, bevor neue Leitungen gelegt werden.
Was die Speicherung von Energie betrifft wird hier in Coburg weniger an den verschiedenen Speichertechnologien geforscht, als vielmehr an einer sinnvollen Integration von Speichern an das Stromnetz. Auch hier gilt: Stromspeicher sollten möglichst nah am Erzeuger als auch am Verbraucher installiert werden. In diese Richtung geht auch die Forschung zur Errichtung sogenannter intelligenter Bürgerspeicher, die in Zukunft neben kleinen Trafohäuschen dezentral mehrere Gebäude mit Strom versorgen könnten. Dies würde die regionalen Netze entlasten, die Einspeisung von Strom aus Solaranlagen optimieren, ein Einsparpotenzial bei der Verlegung von Leitungen und dem Bau von Trafostationen bedeuten und die Versorgungssicherheit erhöhen. Für die ersten Versuche dieses zukunftsweisenden Konzeptes gibt es vom Wirtschaftsministerium leider keine Förderung.

11:30 – 12:00 Uhr: Pressekonferenz an der Hochschule

Beim anschließenden Pressegespräch an der Hochschule wurde noch weiter über diese Themen diskutiert.

12:45 – 16:00 Uhr: IBC Solar AG, Bad Staffelstein Gespräch über PV-Freiflächenanlagen und Naturschutz sowie Energiespeicherung (Solarbatterien)

Der Systemanbieter für Photovoltaikanlagen IBC SOLAR in Bad Staffelstein hatte gleich zu Beginn des Treffens das selbe Anliegen, das wirbei fast allen Terminen auf unserer Energiewende-Tour durch Bayern gehört haben: Die Branche im Bereich der Erneuerbaren Energien braucht Planungssicherheit. Das Unternehmen, welches bereits 1982 als Ingenieursbüro für Solartechnik gegründet wurde, beschäftigt mittlerweile über 400 Mitarbeiter und hat bis dato etwa 100.000 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,7 GWp installiert.
Beim weiteren Gespräch über die Speicherung von Strom wurde uns deutlich gemacht, dass auch hier die Formel eines möglichst breiten Mixes gelten muss. Man benötigt große Speichermöglichen wie Pumpspeicherkraftwerke, aber auch den kleinen Speicher im eigenen Keller.

18:00 – 21:00 Uhr: Besuch Festakt 25 Jahre Ökologische Bildungsstätte Oberfranken e.V.

Mit meiner Kollegin Ulrike Gote besucht ich zum Abschluss des Tourtages die Festlichkeiten anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken e.V im Wasserschloss in Mitwitz. Festredner waren unter anderem der Vorstand des Vereins, Kai Frobel, und der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Prof. Dr. Hubert Weiger. Beim Thema Energiewende war man sich bewusst, dass auch auf die Naturschutzverbände große Aufgaben zukommen werden, damit die Wende nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoll gestaltet werden kann. Dazu seien allerdings mehr und vor allem projektunabhängige Grundförderungen durch die Staatsregierung nötig, so Weiger.

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