Söder spielt mit der Sicherheit der Bevölkerung
Die Landtagsgrünen haben die Reaktion des Bayerischen Umweltministeriums auf eine aktuelle Studie aus Österreich zu Sicherheitsmängeln am niederbayerischen Atomkraftwerk Isar 1 heftig kritisiert: „Es ist schon ein starkes Stück, wenn die bayerische Atomaufsicht ein wissenschaftliches Gutachten im Auftrag von zwei österreichischen Landesregierungen kurzerhand als ‚absoluten Unsinn‘ zurückweist,“ sagte der energiepolitische Sprecher Ludwig Hartmann. „Hier wird von der Bayerischen Staatsregierung völlig verantwortungslos mit der Sicherheit der Bevölkerung gespielt.“
Das Umweltministerium müsse endlich dezidiert zu den Sicherheitsmängeln des niederbayerischen Atommeilers Stellung nehmen, fordert Ludwig Hartmann. Isar 1 sei bekanntlich als Siedewasserreaktor der so genannten Baureihe 69 nur unzureichend gegen Flugzeugabstürze geschützt und könne nicht denselben Sicherheitsstandard vorweisen wie modernere Atomkraftwerke. Doch das Umweltministerium habe bislang alle kritischen Expertisen pauschal zurückgewiesen ohne entsprechend umfassende Gegenbelege vorweisen zu können. Das aktuelle Gutachten des Wiener Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften sei im Auftrag der Landesregierungen von Ober- und Niederösterreich sowie der Umweltanwaltschaft Wien erstellt worden und könne nicht einfach als unseriös abqualifiziert werden, kritisierte Ludwig Hartmann. „Wir fordern Umweltminister Söder dringend auf, endlich seine unerträgliche Verschleierungsstrategie aufzugeben und umfassend zu den massiven Sicherheitsrisiken bei Isar 1 Stellung zu nehmen.“
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- Bericht der Süddeutschen Zeitung:
- http://www.sueddeutsche.de/bayern/oesterreichische-studie-isar-koennte-zum-gau-fuehren-1.1010083