Nachhaltige Ressourcennutzung und innovatives Energiekonzept: Besuch bei UPM
Wenn die Politik gleichzeitig die Voraussetzungen und das Umfeld für zukunftsfähige Veränderungen schafft, atmen alte Wirtschaftszweige neues Leben. Das Potenzial des ökologischen Umbaus haben viele Unternehmen bereits erkannt und viele stehen weiteren politischen Schritten im Klimaschutz positiv gegenüber. Der Papierhersteller UPM zählt zu den energieintensiven Betrieben in Bayern und setzt heute verstärkt auch auf andere Standbeine wie die Erzeugung erneuerbarer Energie und die Veredelung von Biomasse.
Bei einem Unternehmensbesuch in Augsburg haben Fraktionsvorsitzender Ludwig Hartmann und Stefanie Schuhknecht, Sprecherin für Start-Ups und Gründerszene der Grünen Fraktion Bayern, mit den UPM-Vorstandsmitgliedern Winfried Schaur und Rainer Häring über eine nachhaltige Ressourcennutzung und innovative Energiekonzepte für die bayerische Industrie diskutiert.
„Das Potenzial des ökologischen Umbaus haben viele Unternehmen wie UPM bereits erkannt. Wir wollen den politischen Rahmen dafür bauen, dass umweltbewusstes Wirtschaften zum Standard wird.“ – Ludwig Hartmann
UPM betreibt in Deutschland sechs Papierfabriken, vier davon in Bayern. Das originäre Papierunternehmen setzt heute verstärkt auch auf andere Standbeine wie die Erzeugung erneuerbarer Energie und die Veredelung von Biomasse, zum Beispiel durch Umwandlung von Buchenholz-Resten in Biochemikalien und Industrieruß. Anwendungsfelder für die produzierten Biochemikalien sind unter anderem Textilien, PET-Flaschen und Verpackungen. Zudem ist die eigene Produktion von grüner Energie ein klares Zukunftsmodell, betonten die anwesenden Vorstandsmitglieder. Für die sehr energieintensive Papierherstellung ist Energieerzeugung und -effizienz seit jeher ein großes Thema.
So will der UPM-Standort in Plattling versuchen, zukünftig die Energie der zahlreichen benachbarten und regionalen Photovoltaik-Kapazitäten verstärkt zu nutzen und im Verbund mit dem dortigen Verteilnetzbetreiber damit die regionale Energiewende zu unterstützen. Neben den Kraft-Wärme-gekoppelten Kraftwerken in Plattling und in Schongau wird derzeit ein weiteres am Standort im Emsland gebaut.
Winfried Schaur ist verantwortlich für das weltweite Papiergeschäft von UPM und derzeit amtierender Präsidenten des Verbandes Deutscher Papierfabriken. Er setzt beim Wandel seines Unternehmens auf den Dialog mit der Politik: „Der positive Austausch mit Ludwig Hartmann und Stephanie Schuhknecht hat die Notwendigkeit einer offenen inhaltlichen Abstimmung zwischen Politik und Wirtschaft unterstrichen. Unser Unternehmen UPM, wie auch die Bayerische Wirtschaft insgesamt, sind auf berechenbare und verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Gerade in den Bereichen Energieversorgung, Zugang zu Ressourcen und Verkehr stehen wir nach wie vor großen Herausforderungen – in Bayern, in Deutschland wie auch in Europa. Im heutigen Gespräch haben wir aufgezeigt, dass UPM bereit und in der Lage ist, große Themen wie die Energiewende aktiv mitzugestalten und gleichzeitig dafür geworben, die Industrie als wichtigen Standortfaktor in Deutschland zu stützen.“
Zwei Drittel weniger CO2-Ausstoß bis 2030 hat sich der Papierhersteller UPM als hochgestecktes Ziel für mehr Klimaschutz gesetzt. Die Landtags-Grünen wollen den politischen Rahmen dafür bauen, dass umweltbewusstes Wirtschaften zum Standard wird. Denn Unternehmen wie UPM und die Bayerische Wirtschaft insgesamt sind auf berechenbare und verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen.