23. März 2011

Isar 1: Nicht einmal abschaltbar ohne Probleme

Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern Aufklärung über den Zwischenfall bei der Abschaltung des Atomkraftwerks Isar 1. „Obwohl der Reaktor planmäßig heruntergefahren wurde, wurde zusätzlich eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst – offenbar durch einen abgesenkten Füllstand im Reaktordruckbehälter“, erklärt der klima- und energiepolitische Sprecher Ludwig Hartmann. „Nicht einmal bei der Abschaltung haben die Betreiber den Altmeiler im Griff.“ Dies sei ein weiterer Beweis dafür, dass Kernkraft eine unbeherrschbare Risiko sei und als konsequente Schlussfolgerung nur bleibe, alle Atomkraftwerke dauerhaft still zu legen. „Wir brauchen keine neue Bayerische Kommission für Reaktorsicherheit oder Nachrüstungen, sondern endlich die echte Energiewende weg von der Kernkraft hin zu den Erneuerbaren Energien. Dafür müssen die AKWs keinen Tag länger am Netz bleiben.“

Die Landtagsgrünen kritisieren die schwammige Erläuterung zum Vorfall, die sowohl der Betreiber als auch das Umweltministerium in Ihren Pressemitteilungen veröffentlichen. „Offensichtlich gab es fünf Stunden nach der offiziellen Abschaltung des Reaktors ein erhebliches Problem mit der Kühlung des Reaktors. Aber es werden keinerlei Angaben gemacht über die Ursachen des abgesenkten Kühlmittelstandes. Hier fordern wir Aufklärung.“ Ebenso fehlten Aussagen, ob die Notkühlung in Gang gesetzt werden musste. Bezeichnend sei auch, dass der Betreiber das Ereignis mal wieder zum letztmöglichen Termin gemeldet habe.

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