31. Juli 2012

Innovationen aus der Landeshauptstadt

9 Uhr, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU)

Unser Gepsrächstermin an der sozialwissenschaftlichen Fakultät der LMU war von der Frage bestimmt, welche Rolle das gesellschaftliche Verhalten bei der Umsetzung der Energiewende spielt und wie dieses erfasst werden könnte. Denn momentan, hier waren wir uns von politischer und wissenschaftlicher Seite einig, gilt das individuelle Verhalten aus dem Blickwinkel der Technik und Naturwissenschaft als fast unbeeinflussbare Variable. Stichwort Elektromobilität: Anstatt ein neues Mobilitätsverständnis mitzubestimmen, versuchen die meisten Autobauer fest etablierte Gewohnheiten zu bedienen und entwickeln E-Mobile, die sich angesichts der Größe und Leistung möglichst nicht von herkömmlichen Autos unterscheiden lassen sollen, da eben diese Parameter in einigen Teilen der Gesellschaft Ausdruck des eigenen Status sind.

Prof. Dr. Hans-Bernd Brosius, Dekan der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität, sprach davon, dass es im Moment ein beachtliches Kommunikationsproblem in der Öffentlichkeit hinsichtlich der Chancen der Energiewende gäbe. Die Verbesserung der individuellen Energiebilanz etwa sei fast ausschließlich mit negativen Begriffen wie Verzicht verknüpft und werde nicht mit dem positiven gesamtgesellschaftlichen Nutzen assoziiert.

Die Mitglieder unserer Delegation kündigten gegen Ende des Gesprächs an, den soziokulturellen Aspekt der Energiewende zukünftig verstärkt in die gesellschaftliche Debatte einzubringen.

13 Uhr, Future Camp Holding

Der zweite Termin des Tages fand in Giesing bei der Future Camp Holding GmbH statt. Seit seiner Gründing im Jahr 2001 hat sich die Firmengruppe in den Bereichen Klimaschutz, neue Materialien und Innovationsmanagement engagiert. Zusätzlich zur Beratung sind Forschung und Entwicklung essentielle Bestandteile der Unternehmensaktivitäten.

Peter Schneider, geschäftsführender Gesellschafter, präsentierte uns einige Beispiele aus den verschiedenen Geschäftsbereichen, wie etwa die Entwicklung des Strategieprozesses „Neue Biotechnologische Produktionsverfahren“ im Auftrag des Bundes.

Eine Tochter der Gesellschaft ist die Future Camp Climate, ein Beratungsunternehmen in den Bereichen EU-Emissionshandel, nationale und internationale Klimaschutzprojekte sowie Energiemanagement und -effizienz. Die Geschäftsführerin Annette Gruß betonte im Gespräch, welche Vorteile markbasierte Klimaschutzinstrumente für die Entwicklung neuer Technologien haben. Von politischer Seite forderten wir in diesem Zusammenhang, endlich den EU-Emissionshandel als eine dieser Maßnahmen auf ein tragfähiges Fundament zu stellen.