Erhöhung der Messwerte für Luftradioaktivität in München-Johanneskirchen
Anfrage des Abgeordneten Ludwig Hartmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zum Plenum vom 17.03.2011 mit der Antwort des Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit
Welche Erklärung hat die Bayerische Staatsregierung für die Erhöhung der Messwerte für Luftradioaktivität in der Nacht vom 11. zum 12. März 2011 an der Station München-Johanneskirchen?
Die Messwerte an der Station München Johanneskirchen entsprechen dem normalen geogenen Strahlungshintergrund, der keine Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt. Die gemessenen Werte ergeben sich ausschließlich durch Zerfallsprozesse der natürlichen radioaktiven Stoffe im Boden. Bedingt durch den Einfluss des Wetters (z. B. Temperatur, Niederschlag, Luftdruck) schwankt der Verlauf der Luftradioaktivität im Laufe des Tages. Die Messwerte zeigen einen ausgesprochenen „Tagesgang“, besonders im Frühjahr. Die Zunahme der Aktivitätskonzentration in der Nacht ist bedingt durch die Abkühlung in den unteren Luftschichten. Diese Abkühlung stoppt die Aufwärtsströmung der Luft, so dass sich die an die luftgetragenen Staubteilchen (Aerosole) gebundene Radioaktivität in Bodennähe, also in Messgerätnähe, anreichert. Dies ist im Frühjahr besonders ausgeprägt, bedingt durch die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Diese Schwankungen sind nichts Außergewöhnliches und immer wieder zu beobachten. Die höchsten Messwerte der „normalen“ Luftaktivität gehen bis ca. 250 Bq/m³, wie die Auswertungen der letzten 11 Jahre ergeben.