24. Februar 2010

Energiespar-Check durch Kaminkehrer fortführen

Der Landtag wolle beschließen:
Die Staatsregierung wird aufgefordert, das erfolgreiche Beratungsprojekt des Landesinnungsverbandes für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk „Energiespar-Check Bayern“ fortzusetzen.

Begründung:
Innerhalb dieses Programms konnten Bezirkskaminkehrermeister mit einer Zusatzausbildung zum Energieberater Einfamilienhausbesitzern und Besitzern kleinerer Mehrfamilienhäuser eine zu 50 Prozent geförderte Energieberatung anbieten und diese durchführen. Innerhalb von zwei Jahren wurden hierdurch in Bayern über 10.000 Beratungen bei über 20 Jahre alten Immobilienobjekten durchgeführt. Eine Beratung kostete 185,60 Euro, wobei der Hausbesitzer einen Zuschuss von 90 Euro aus Landesmitteln erhielt.
Die Kaminkehrermeisterin bzw. der Kaminkehrermeister haben bei ihrer Arbeit unmittelbaren Kontakt zu allen Hausbesitzern, auch zu denen, die üblicherweise nicht eine Energieberatungsstelle oder eine Energieagentur aufsuchen; zudem erkennt der Kaminkehrer bei seiner Arbeit sehr schnell, welche Immobilien und welche Heizungen sehr dringend einer Sanierung bedürfen. Er kann so aktiv auf die Bürgerinnen und Bürger zugehen und den Anstoß zu einer Energieberatung geben. Die vier- bis fünfstündige Beratungsleistung umfasste Datenaufnahme, Berechnung mit Variantenvergleich sowie eine Abschlussberatung. Die Akzeptanz des Projekts war sehr positiv, 56 Prozent der beratenen Bürgerinnen und Bürger bewerteten die Beratung als sehr gut, 38 Prozent als gut. Es ist davon auszugehen, dass mindestens ein Drittel dieser Beratungen zu Investitionen geführt hat. Durch die Beratungen wurden so in erheblichem Umfang Investitionen ausgelöst. Leider gelang es nicht, das Projekt durch Bundesfördermittel fortzuführen, da Kaminkehrermeister mit Energieberaterausbildung zwar zu Energieberatungen nach EnEV berechtigt sind, aber nicht ihre Beratungen wie Ingenieure über die BAFA fördern lassen können.
Die hierfür erforderlichen bescheidenen Fördermittel des Landes von ca. 0,5 Mio.
Euro pro Jahr könnten durch Umschichtungen aus bestehenden Fördertöpfen finanziert werden. Letztendlich verbesserten sie die Haushaltslage der öffentlichen Kassen durch die Beratung, welche ein immenses Investitionsvolumen auslöste, das zum allergrößten Teil der heimischen Wirtschaft zugute käme. Zudem muss alles getan werden, um zukünftige Klimaschäden zu vermeiden.

<<<< Der Antrag wurde am 10.06.2010 im Plenum abgelehnt.