Atommülllager in Tschechien – vor Bayerns Haustür
In den Pfingstferien wurde bekannt, dass in Tschechien zwei militärische Sperrgebiete in der Nähe von Karlbad und Krumau, nicht allzu weit entfernt von der bayerisch-tschechischen Grenze möglicherweise als Atommülllagerstandorte ausgewählt werden sollen.
Dies hat überraschenderweise auch die CSU beunruhigt, die doch seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass in Bayern jährlich 140 Tonnen hochradioaktiver Müll produziert wird und die sich dafür einsetzt, dass dies noch viele Jahre so weiter geht. Beide Standorte liegen im militärischen Sperrgebiet und im Grenzgebiet zu Bayern. Auffällig wird damit eine seltsame internationale Tradition fortgeführt: Atomare Entsorgungseinrichtungen haben erstaunlicherweise immer im Grenzgebiet zu anderen Staaten ihren angeblich so optimalen Standort gefunden. Dies verstärkt die Befürchtung, dass es um die schnellste und politisch leicht durchsetzbare Standortfindung geht und nicht um die sicherste Form der Endlagerung. Die Grünen haben im Umweltausschuss einen Bericht beantragt, um genauere Informationen über den Stand der Endlagersuche in Tschechien und das Engagement der Bayerischen Staatsregierung in dieser Frage zu bekommen.