6. März 2009

Asse: Ein Sechstel des Atommülls kommt aus Bayern

Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern eine verursachungsgerechte Lastenverteilung für die Kosten der Sanierung des Atommüllagers Asse. „Die Sanierungskosten von bis zwei Milliarden Euro dürfen nicht allein aus Steuermitteln finanziert werden“, erklärt der energiepolitische Sprecher Ludwig Hartmann. „Das ist nicht einzusehen: Aus Bayern stammen laut Greenpeace mit 19007 Fässern fast ein Sechstel der in Asse lagernden Fässer – hier müssen die Betreiber und auch der Freistaat selbst in die Verantwortung genommen werden.“

Von den 13 bayerischen Anlieferern stammt der am meisten verstrahlte Müll vom alten Block A des AKW Gundremmingen und von der Gesellschaft für Strahlen und Umweltforschung (GSF). „Wir fordern, dass RWE als Betreiber von Gundremmingen zahlen muss, aber auch der Freistaat selbst, der den Forschungsreaktor Garching (FRM) betrieben hat und an der GSF sowie an alten Reaktoren wie Block A in Gundremmingen und dem Versuchsatomkraftwerk Kahl beteiligt war.“

Wie Ludwig Hartmann betont, haben die Energieversorger für die Entsorgung des Atommülls Rückstellungen in zweistelliger Milliardenhöhe gebildet. „Jetzt reden sich die AKW-Betreiber damit heraus, dass nur ein geringer Teil des Atommülls aus den AKWs käme und der größere aus Forschungseinrichtungen. Aber ein großer Teil der AKW-Abfälle wurde über eine kleine Wiederaufarbeitungsanlage in Karlsruhe quasi umettiketiert.“ In Wirklichkeit kämen mehr als 90 % aus den Atomreaktoren und der Nuklearindustrie.

Die genaue Aufschlüsselung des bayerischen Atommülls in Asse ist auf Nachfrage in der Pressestelle erhältlich.