15. April 2016

AKW Gundremmingen ist für Stromversorgung Bayerns überflüssig

Ludwig Hartmann fordert Abschaltung der alten Siedewasser-Reaktoren: „Schutz der Menschen vor Atomunfall muss an oberster Stelle stehen“

„Wenn ein Risiko vermeidbar ist, muss der Schutz der Menschen für die Politik an oberster Stelle stehen“, so der Fraktionschef der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, mit Blick auf die mögliche Abschaltung beider Meiler des Atomkraftwerks Gundremmingen. Eine Studie der Landtags-Grünen (Anlage), die am morgigen Samstag in Augsburg bei einem Atomkongress vorgestellt werden soll, weist nach: Das AKW Gundremmingen ist für die Stromversorgung und Netzstabilität in Bayern schon jetzt überflüssig. Die Produktion sicherer Energie aus Wind und Sonne hat in Deutschland schneller als erhofft Rekordhöhen erreicht. Die Inbetriebnahme der Thüringer Strombrücke im Sommer dieses Jahres schafft zusätzliche Versorgungssicherheit.

„Es gibt eine moralische Verpflichtung der Politik, die Menschen in Schwaben nicht länger drohenden Gefahren durch einen Atomunfall in Gundremmingen auszusetzen“, betont Ludwig Hartmann, „und es gibt kein vernünftiges Argument für den weiteren Betrieb der uralten und störanfälligen Siedewassermeiler.“ Die Landtags-Grünen berufen sich dabei nicht nur auf das Arepo-Gutachten, sondern auch auf Aussagen der Betreiber, wonach das Kraftwerk sich nicht mehr rechne und schon ein Brennelemente-Wechsel sich nicht mehr lohne (Handelsblatt v. 23.3.2016 u. SZ v. 15.4.2016). „Es ist doch absurd, einen gefährlichen Meiler und Verlustbringer für die Stromkonzerne RWE und Eon weiter laufen zu lassen, wenn es klügere und sichere Wege gibt“, so Ludwig Hartmann. „Ich jedenfalls werde mit den Menschen vor Ort dafür kämpfen, dass beide Blöcke in Gundremmingen so schnell wie möglich stillgelegt werden.“

Hinweis: Derzeit ist die Abschaltung von Gundremmingen B Ende 2017 vorgesehen, Gundremmingen C soll noch bis Ende 2021 am Netz bleiben.