7. Dezember 2014

Wette aufs Wetter glatt verloren

Geplanter Sudelfeld-Saisonstart trotz Beschneiungstechnik verschoben

„Diese Wette aufs Wetter haben die Liftbetreiber auf dem Sudelfeld glatt verloren – und das leider wohl nicht zum letzten Mal“, stellt der Fraktionschef der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, ernüchtert fest. Im Sommer wurden massive Veränderungen am Landschaftsbild über Bayrischzell vorgenommen, ein Schneiteich in den Berg gefräst, Leitungen verlegt, Schneelanzen und Schneekanonen beschafft und installiert. Am Nikolaustag sollte der Skibetrieb aufgenommen werden – so verkündeten es die optimistischen Betreiber anlässlich der Vorstellung einer in Österreich bestellten Studie, die auch Deutschlands Skigebieten Schneesicherheit noch über Jahre hinaus garantierte. „Aber der Klimawandel lässt sich auch durch geschönte Statistiken nicht wegdiskutieren“, unterstreicht Ludwig Hartmann. Weder gab es ausreichend Naturschnee, um den Liftbetreib aufzunehmen, noch entsprechend tiefe Temperaturen zur künstlichen Schneeerzeugung.

Natürlich werde es auch in den niedrig gelegenen deutschen Skigebieten weiter Skibetrieb geben – „wenn es die kurzfristige Wetterkonstellation zulässt.“ Allerdings könne man eben am Sudelfeld und andernorts Schneesicherheit niemals garantieren. „Das ist auch der Grund, weshalb die Hotelbetriebe von den teuren und umweltschädlichen Beschneiungsanlagen so gut wie nicht profitieren“, so Ludwig Hartmann, „langfristige Buchungen als Grundvoraussetzung für ein planbares Übernachtungsgeschäft kann es bei Skigebieten in Höhenlagen bis 1.500 Meter nicht mehr geben. Das muss man leider feststellen.“ Die Landtags-Grünen fordern deshalb einen endgültigen Ausstieg des Freistaats Bayern aus der Subvention unsinniger Investitionen in niedrig gelegene Skigebiete. Ludwig Hartmann: „An dieser Form der Umwelt-Zockerei darf sich Bayern nicht beteiligen.“