Keiner ist schneller als Söder
Der Dienstwagen des bayerischen Umweltministers Söder hat im Ländervergleich mit seinen Ressortkollegen den höchsten Spritverbrauch. Nach einem aktuellen Ranking der Deutschen Umwelthilfe schluckt sein Dienst-BMW zehn Liter Benzin auf hundert Kilometer und schneidet damit am schlechtesten von allen Länder-Umweltministern ab. Auch beim Kohlendioxid-Ausstoß wird der Münchner Minister mit 235 Gramm pro Kilometer auf den vorletzten Platz verbannt. Besonders pikant: Anstatt mit seinem Amtsantritt im Oktober letzten Jahres endlich Zeichen zu setzen, und sich ein besonders umweltfreundliches Auto auszuwählen, hat Söder die Verbrauchswerte gegenüber dem Dienstwagen seines Vorgängers Otmar Bernhard sogar noch verschlechtert. Dessen BMW lag beim Spritverbrauch immerhin um einen Liter niedriger.
„Typisch Söder“, kritisierte der energiepolitische Sprecher der Grünen, Ludwig Hartmann. „In Sonntagsreden alternative Antriebe von Erdgas bis hin zum Elektroauto propagieren, aber selbst lieber auf PS und Tempo setzen.“ Amtskollegen wie Anja Hajduk, die grüne Umweltsenatorin aus Hamburg, habe sich dagegen für einen Toyota Prius mit Hybridantrieb entschieden und konnte damit ihren CO2-Ausstoß auf 104 Gramm reduzieren, der Unionskollege Stefan Mörsdorf aus dem Saarland habe sich immerhin für einen kleineren BMW als Söders 7er entschieden und erreiche damit einen Emissionswert von 154 Gramm. „Söders Spritschleuder ist nicht nur ein Armutszeugnis für einen bayerischen Umweltminister, sondern auch eine verpasste Werbechance für die weiß-blauen Automobilhersteller, die ja angeblich mittlerweile auch innovative und sparsamere Modelle vorweisen können“, sagte Ludwig Hartmann. „Es wäre dringend angezeigt, dass Söder hier mal aufs Tempo drückt und mit gutem Beispiel voranprescht.“