Innovation und Unternehmergeist aus Bayern: „aCar“ revolutioniert den Nutzfahrzeugbereich
Saubere Autos für die Zukunft bauen und dabei Ökologie und Ökonomie zusammenzubringen: Das Start-Up EVUM Motors aus München zeigt, wie man alles unter einen Hut bringt. Das Unternehmen hat einen E-Transporter entwickelt, der für Kommunen, Landwirt*innen, Jäger*innen, Förster*innen und Handwerksbetriebe besonders interessant ist: Er ist leise und abgasfrei, allradgetrieben, geländegängig und wartungsarm. Steckdosen am Fahrzeug erlauben den Einsatz von Elektrogeräten (z.B. Seilwinde), es gibt variable Aufbauten, die Zuladung beträgt eine Tonne. Mit einer Reichweite von 200 km ist es kein Langstreckensprinter, aber für kurze Strecken und Lastentransport erfüllt es die Anforderungen. Zudem kann es überall geladen werden: Ein Kollektor auf der Fahrzeugkabine und eine Solardecke laden den Transporter für eine Reichweite von 5 bzw. 20 km auf.
Die Idee für das aCar stammt aus einem Forschungsprojekt der Technischen Universität München zur Mobilität/Nutzfahrzeugen in Entwicklungsländern. Die damaligen Projektleiter Martin Šoltés und Sascha Koberstaedt wollten nicht, dass das in diesem Rahmen entwickelte E-Fahrzeug nur eine Idee bleibt und gründeten 2017 Evum Motors. Im Herbst oder Winter 2020 soll nun die Produktion in Niederbayern starten, wo es viele Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie und gut ausgebildete Arbeitskräfte gibt. Das Start-Up hat Investoren aus dem Mittelstand in Bayern und Baden- Württemberg für die Idee begeistern können, die nicht auf schnelle Rendite fixiert sind.
Gründer und Geschäftsführer Martin Šoltés empfing Rosi Steinberger, Markus Büchler, Hep Monatzeder und Ludwig Hartmann, um sich über die Perspektiven der Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich und die Standortbedingungen in Bayern auszutauschen – auch im Hinblick auf die politischen Rahmenlinien für Unternehmen in der Branche und für junge Start-Ups. Zudem waren die Auswirkungen von Corona auf Produktion und Absatz ein Thema: Durch die ungewissen Auftragslage und die angespannten Haushaltssituation zögern interessierte Kommunen und Handwerksbetriebe mit der Anschaffung.
„Fährt sich super“ ist Ludwig Hartmann`s Fazit nach einer Testfahrt mit dem „aCar“. Er hofft, dass vor allem Kommunen und Betriebe, die nur wenige Kilometer fahren müssen, die abgasfreie Alternative nutzen und die saubere Mobilität so auch im Nutzfahrzeugbereich alltagstauglich machen.