22. Mai 2013

Aktionsprogramm Talentschmiede Berufsschule

Demografischen Wandel aktiv gestalten: Dialogprozess über die Bildung von Berufsgruppen.
Die Zahl der Berufsschülerinnen und -schüler wird laut Prognosen des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus bis zum Jahr 2020 in einzelnen Regierungsbezirken um bis zu 31 Prozent zurückgehen. Vor diesem Hintergrund gilt es den demografischen Wandel aktiv zu gestalten.

Der Landtag wolle beschließen:
Die Staatsregierung wird aufgefordert, einen institutionalisierten Diskussionsprozess über die Herausforderungen der demografischen Entwicklung für das Ausbildungssystem mit allen an der Berufsausbildung Beteiligten zu initiieren. Dabei soll insbesondere die Frage im Mittelpunkt stehen, wie durch die Bildung von Berufsgruppen eine geeignete Antwort auf den Rückgang der Schülerinnen- und Schülerzahlen in vielen Regionen Bayerns gefunden werden kann.

Begründung:
Die Zahl der Berufsschülerinnen und -schüler wird laut Prognosen des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus bis zum Jahr 2020 in einzelnen Regierungsbezirken um bis zu 31 Prozent zurückgehen. Vor diesem Hintergrund gilt es den demografischen Wandel aktiv zu gestalten. Die Aufspaltung von Berufsbildern in insgesamt 344 anerkannte Ausbildungsberufe ist u.E. in vielen Fällen weder sinnvoll, noch wird sie der demografischen Entwicklung gerecht. Gleichzeitig soll eine möglichst wohnortnahe Beschulung auch in der Ausbildung gewährleistet werden. Bei zum Teil erheblich zurückgehenden Schülerinnen- und Schülerzahlen im ländlichen Raum kann diesem Anliegen nur durch die Bil-dung von Berufsgruppen entsprochen werden.
Im Rahmen einer modularisierten Ausbildungsstruktur bietet sich die Möglichkeit an, Grundbausteine affiner Ausbildungsberufe zusammenzulegen – mit der anschließen den Möglichkeit zur Spezialisierung. Damit kann in Zeiten des Schülerinnen- und Schülerrückgangs nicht nur eine möglichst wohnortnahe Beschulung gewährleistet werden. Gleichzeitig können die Bildung von Berufsgruppen und der vergleichsweise späte Zeitpunkt der Spezialisierung dazu beitragen, die hohen Abbruchquoten zu verringern. Auch angesichts der Herausforderung immer kürzerer Innovationszyklen und Verweildauern im erlernten Beruf erscheint eine breite fachliche Bildung sinnvoll. Gemeinsam mit allen Beteiligten gilt es deshalb in einen Diskussionsprozess darüber zu treten, wie ein zukunftsfähiges Berufsgruppenkonzept aussehen kann.