Sudelfeld: Keine Verpulverung von Steuergeldern
Grüne kritisieren verfehlte Investitionen
Die Grünen im Bayerischen Landtag kritisieren nach einer Anhörung von Expertinnen und Experten im Wirtschaftsauschuss zum Thema Schneekanonen am Sudelfeld die Verschwendung von Steuergeldern und verfehlte Investition beim Wintertourismus. „Die von den Betreibern angestrebte staatliche Förderung mit 15 Millionen Euro für neue Beschneiungsanlagen am Sudelfeld ist angesichts des Klimawandels völlig verfehlt und geradezu ignorant“, erklärt der klimapolitische Sprecher Ludwig Hartmann. Da das Sudelfeld relativ niedrig liege, habe der Skitourismus dort keine Perspektive mehr. „Anstatt staatliches Geld für den Wintersport zu verpulvern, der auf diesen Höhen keine Zukunft mehr hat, sollte die Staatsregierung lieber überlegen, wie sie die Gemeinden bei der Entwicklung von zukunftsfähigen Tourismus-Konzepten unterstützt, die nicht einseitig auf Wintersport setzen.“ Ein Experte habe im Ausschuss darauf hingewiesen, dass bereits jetzt ein Großteil der Übernachtungsgäste in den Alpen im Sommer kommt, nicht im Winter.
Nach Ansicht der haushaltspolitischen Sprecherin Claudia Stamm würde eine Förderung des Sudelfelds außerdem dem eigenen Seilbahnförderungsprogramm der Staatsregierung zuwider laufen. „Das Förderprogramm ist v. a. für kleinere Seilbahnanlagen gedacht. Das Sudelfeld ist aber das flächenmäßig größte zusammenhängende Skigebiet Deutschlands.“ Die Haushaltsexpertin weist außerdem darauf hin, dass eine Förderung des Sudelfeld nicht EU- bzw. wettbewerbsrechtlich konform wäre. „Mich würde es nicht wundern, wenn jetzt die Umweltschutzverbände klagen.“