Zugausfälle und Schienenersatzverkehr in der Kalenderwoche 31
Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Ludwig Hartmann, Bündnis 90/Die Grünen, vom 05.08.2019, mit den Antworten des Staatsministers für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Hans Reichhart, vom 20.12.2019 (kursiv dargestellt)
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,
die Schriftliche Anfrage beantworte ich wie folgt:
1.a: In welchen Fällen kam es in Bayern in der Kalenderwoche 31 zu Zugausfällen (bitte jeweils auflisten nach Strecke, Betreiber, Datum, Uhrzeit und Zugnummern)?
1.b: In welchen dieser Fälle wurde Schienenersatzverkehr angeboten?
1.c: Falls nein, warum jeweils nicht?
Antwort: Die Fragen 1.a bis 1.c werden gemeinsam beantwortet. Die Daten zu Zugausfällen werden der BEG im Rahmen der monatlichen Qualitätsberichte zur Verfügung gestellt. Eine Auswertung der Ausfälle befindet sich in der beigefügten Anlage 1.
(Anmerkung: Die Anlage finden Sie in der pdf-Datei am Ende dieses Beitrags)
Hierin befinden sich Datum, Zugnummer, Strecke, Ausfallkilometer, Ersatzkilometer des Schienenersatzverkehrs und der Betreiber. Eine Uhrzeit beinhaltet der Datensatz nicht.
Der BEG liegen keine Begründungen vor, warum ein Schienenersatzverkehr nicht angeboten wurde. Grundsätzlich sind die Verkehrsunternehmen verpflichtet, bei vorhersehbaren, also geplanten Ausfällen (in der Regel bei Bauarbeiten) die ausgefallene Leistung zu ersetzen. Bei nicht vorhersehbaren, also spontanen Ausfällen erwartet die BEG selbstverständlich auch, dass die Ausfälle ersetzt werden.
Oftmals ist es aber schwierig, kurzfristig Busse zu ordern, die in einer adäquaten Zeit an Ort und Stelle sind, damit die Fahrgäste vor Abfahrt des regulären nächsten fahrplanmäßigen Zugs befördert werden können.
2.: In welchen Fällen kam es in der Kalenderwoche 31 in Bayern zu Anschlussverlusten (bitte jeweils auflisten nach Strecke, Betreiber, Datum, Uhrzeit und Zugnummern)?
Antwort: Die Auflistung aller Anschlüsse ist der als Anlage 2 beigefügten Tabelle zu entnehmen.
(Anmerkung: Die Anlage finden Sie in der pdf-Datei am Ende dieses Beitrags)
3. Was waren jeweils die Gründe für die in den Antworten auf Frage 1a) und 1b) erfragten Zugausfälle?
Antwort: Die Begründung befindet sich in der Anlage 1.
(Anmerkung: Die Anlage finden Sie in der pdf-Datei am Ende dieses Beitrags)
4.: Was waren jeweils die Gründe für die in den Antworten auf Frage 2 erfragten Anschlussverluste?
Antwort: Anschlussverluste treten dann ein, wenn die Verspätung eines ankommenden Zuges größer ist als die für einen Bahnhof ausgewiesene Mindestübergangszeit. Lag die Ankunft zeitlich nach der Abfahrt des Anschlusszuges, so wurde der Anschluss sicher nicht erreicht und es ist tatsächlich ein Anschlussverlust eingetreten. Lag die Ankunft so, dass die Mindestübergangszeit zwar unterschritten, der Anschlusszug aber noch nicht abgefahren war, so wurde trotz Verspätung des ankommenden Zuges der Anschlusszug erreicht. Im Rahmen der Ausschreibungen macht die BEG Vorgaben zur Anschlusssicherung, welche eine Wartezeit auf verspätete Zubringer voraussetzt. Damit soll gewährleistet werden, dass möglichst wenige Fahrgäste von Anschlussverlusten betroffen sind. Für die Stabilität des Gesamtsystems ist allerdings eine Abwägung zwischen pünktlicher Abfahrt und Anschlusssicherung unerlässlich, da es im Schienennetz zahlreiche Ursachen für Verspätungsübertragungen gibt, wie etwa eingleisige Streckenabschnitte oder dichte Zugfolgen. Zudem könnten durch eine deutlich verspätete Abfahrt die Knotenbahnhöfe im weiteren Fahrtverlauf nicht rechtzeitig erreicht werden. Das hätte wiederum weitere Anschlussverluste zur Folge.
5.a: Welcher Anteil aller bayerischen Zugverbindungen ist in der Kalenderwoche 31 ausgefallen?
5.b: Wie hoch ist der Anteil der ausgefallenen Züge an den Gesamtverbindungen jeweils jeden Betreibers?
Antwort: Die Fragen 5.a und 5.b werden gemeinsam beantwortet.
Die Daten zur Berechnung des Anteils der Ausfälle an den jeweiligen Zugverbindungen liegen der BEG nur auf Monatsbasis vor. Im August kam es zu folgenden Ausfallquoten:
Bayern 18,1%
DB Regio 14,1 %
Agilis 20%
Die Länderbahn 22,7%
Transdev 18,2%
Erfurter Bahn 0,4%
Aufgrund der in den Ferienzeiten erhöhten Bautätigkeiten fallen im August generell die Ausfallquoten vergleichsweise höher aus. Außerdem erhöht sich das Risiko von personalbedingten Ausfällen, wenn während der Urlaubszeiten bei der ohnehin schon angespannten dünnen Personaldecke personalbedingte Ausfälle durch Krankheitsfälle hinzukommen.
6.: Bei welchem Anteil aller bayerischen Zugverbindungen kam es in der Kalenderwoche 31 zu Anschlussverlusten?
Antwort: Der Anteil aller sicher erreichten Anschlüsse lag in der Kalenderwoche 31 in Bayern bei 95,8 Prozent. Dabei teilen sich die rechnerisch nicht erreichten Anschlüsse folgendermaßen auf:
– Sicher nicht erreicht (Ankunft Zubringer nach Abfahrt Anschlusszug): 2,4 Prozent aller Anschlüsse.
– Möglicherweise nicht erreicht (Zeitraum zwischen Ankunft Zubringer und Abfahrt Anschlusszug war kürzer als die für den jeweiligen Bahnhof errechnete Übergangszeit, möglicherweise hat der Anschlusszug aber gewartet und wurde deshalb doch erreicht): 1,8 Prozent aller Anschlüsse.
7.a: Um wie viele Minuten verlängerte sich die Fahrzeit für die Bahnkund*innen durch die jeweiligen Ersatzverkehre?
7.b: In wie viel Prozent der Fälle kam es beim Schienenersatzverkehr zu einer Taktausdünnung gegenüber dem normalen Bahnverkehr?
7.c: In wie viel Prozent der Fälle belieferte der Schienenverkehr nicht alle Haltepunkte des normalen Bahnangebots?
Antwort: Zu den Fragen 7.a bis 7.c liegen der Staatsregierung keine Daten vor.
8.: Um wie viele Minuten verlängerte sich die Fahrzeit für die Bahnkund*innen durch die jeweiligen Anschlussverluste?
Antwort: Hierzu liegen der Staatsregierung keine Daten vor. Bei einem Anschlussverlust müssen Fahrgäste bis zum nächsten fahrplanmäßigen Zug warten. Da die Staatsregierung keine Kenntnis über das jeweilige Fahrziel hat, kann auch der jeweilige Nachfolgezug nicht angegeben werden.
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