15. Juni 2009

Widersprüche über die Herkunft der Tierkadaver im Atommüllerlager Asse

Meine Anfrage zum Plenum vom 15.06.2009

Ludwig Hartmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

Bezugnehmend auf die widersprüchlichen Aussagen über die Herkunft der Tierkadaver im Atommülllager Asse in der Antwort vom 29.05.2009 auf meine Schriftliche Anfrage und der Berichterstattung in der HNA (Hessische/Niedersächsische Allgemeine) vom 11.06.2009 frage ich die Staatsregierung, ob sie weiterhin an ihrer Darstellung festhält, wonach die Tierkadaver in der Asse nicht aus Bayern stammen, wo die Abfälle und die Versuchstiere aus den in dem Artikel der HNA genannten Tierversuchen in München-Neuherberg geblieben sind und ob die Einlagerung von Tierkadavern vom Auftrag des damaligen Betreibers der Asse, der Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) in Neuherberg (heute: Helmholtz Zentrum München), gedeckt war?

Antwort des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst 

Auf Anfrage des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat das Helmholtz Zentrum München mitgeteilt, dass sämtliche eingelagerten Tierkadaver aus Jülich stammen. Die Tierkadaver aus der GSF seien – so das Helmholtz Zentrum München – den Landessammelstellen übergeben und von diesen üblicherweise verbrannt worden. Nur die zurückbleibende Asche sei als radioaktiver Abfall entsorgt worden.
Die Staatsregierung hat darüber hinaus selbst keine Kenntnisse über die Lagerung von Tierkadavern im Atommülllager Asse. Es liegen keine Informationen vor, ob und ggf. in welchem Umfang Tierversuche in der Versuchs- und Ausbildungsstätte für Strahlenschutz in Neuherberg durchgeführt wurden. Der Verbleib der mutmaßlichen Abfälle und Versuchstiere ist nicht bekannt. Die Staatsregierung weist jedoch darauf hin, dass neue Erkenntnisse im Hinblick auf die Einlagerung von Tierkadavern nicht ausgeschlossen sind.

Ob diese vom Auftrag der Gesellschaft für Strahlenforschung gedeckt gewesen wäre, bedarf einer eingehenden Prüfung und kann derzeit noch nicht beurteilt werden.

Im Hinblick auf den Artikel „Ist die Asse ein Tiergrab?“ in der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen vom 11.06.2009 wird angemerkt, dass die Berichterstattung rein spekulativen Charakter hat. Der Artikel beruht explizit auf Vermutungen.

Anbei die Anfrage samt Antwort als pdf-Datei im Drucksachenlayout des Bayerischen Landtags:

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