6. April 2009

Revisionsverlängerung bei Isar 1 – Grüne fordern Aufklärung

Die Grünen im Bayerischen Landtag verlangen Aufklärung über die ungeplante Revisionsverlängerung beim Atomkraftwerk Isar 1. „Am 7. März wurde das Atomkraftwerk Isar 1 zu seiner voraussichtlich vorletzten Revision inklusive Brennelementwechsel abgeschaltet. Nach den offiziellen Planungen sollte der Reaktor schon am 29. März wieder hochgefahren werden, doch er ging erst am Samstag wieder ans Netz“, erklärt der klima- und energiepolitische Sprecher Ludwig Hartmann. Den Grünen gehen die Begründungen des Betreibers E.ON für die Revisionsverzögerung nicht weit genug; sie haben daher dazu eine schriftliche Anfrage an die Staatsregierung eingereicht.

„Die Vorgänge sind mehr als fragwürdig. Wir wollen wissen, ob die Verlängerung der Revision in einem Zusammenhang mit dem meldepflichtigen Ereignis vom 19. März steht, wonach Risse und Korrosion bei den Reaktorwasserreinigungspumpen festgestellt wurden“, so Ludwig Hartmann. Oder ob eine Wiederinbetriebnahme aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll war, nachdem im März 2009 trotz Stillstands von fünf der 17 deutsche Atomkraftwerken, die restlichen 12 nicht ständig im Grundlastbetrieb gefahren wurden, da es offensichtlich wiederholt günstigere Stromerzeugungsmöglichkeiten gab. Die Staatsregierung soll den Grünen außerdem Auskunft geben, wie sie die Tatsache beurteilt, dass die Öffentlichkeit über Tage weder vom Betreiber noch von der Atomaufsichtsbehörde über die wiederholte Verlängerung der Revision informiert wurde. Die Grünen fordern seit langem die überfällige Stilllegung von Bayerns ältestem Atomkraftwerk Isar 1.