2. August 2012

Reine Subvention für Gaskraftwerke ist falsch

Grüne: Umfassende Konzeption für einen wettbewerblichen Kapazitätsmarkt gefragt

Die Grünen im Bayerischen Landtag halten Umweltminister Hubers Vorschlag von neuen Subventionen von Gaskraftwerken für zu kurz gefasst. „Es ist erfreulich, dass der Umweltminister erkannt hat, dass die Staatsregierung endlich auf den anhaltenden Zuwachs bei den Erneuerbaren Energien reagieren muss. Wir brauchen ergänzend dazu flexible Ersatzkapazitäten“, erklärt der energiepolitische Sprecher der grünen Landtagsfraktion Ludwig Hartmann. „Er liegt aber vollkommen falsch, wenn er nun einfach Subventionen für Gaskraftwerke fordert.“
Die zu erwartenden Engpässe im nächsten Jahrzehnt könnten genauso gut durch intelligentes Lastmanagement oder durch Stromspeicher abgemildert werden und würden nicht zwangsläufig neue Großkraftwerke erfordern. Ebenso sei es gut möglich, diese Ersatzkapazitäten durch eine Vielzahl kleiner Blockheizkraftwerke zu schaffen. Wenn tatsächlich große Kraftwerke nötig werden sollten, müssten mit einer solchen Regelung auch klare Anreize für die Kraft-Wärme-Kopplung verbunden werden.
„Wir Grüne sprechen uns ganz klar gegen eine einfache Subventionsregelung aus. Es muss ein wettbewerblich orientierter Kapazitätsmarkt entstehen, damit die effizientesten Technologien an den richtigen Orten im Stromnetz entstehen“, so Ludwig Hartmann. Zudem mache es wenig Sinn neue Gaskraftwerke zu subventionieren, wenn gleichzeitig alte gefährliche Atomkraftwerke oder Braunkohlekraftwerke am Markt bleiben würden. „Diese Kraftwerke sind derzeit neben der Solarenergie die Hauptkonkurrenten der Gaskraftwerke und führen zu deren Unwirtschaftlichkeit. Es wäre besser, diese Grundlastkraftwerke schneller vom Netz zu nehmen, andernfalls treibt die Staatsregierung die Kosten für die Energiewende unnötig in die Höhe.“

Weitere Informationen zum Thema: Fachgespräch der Grünen Fraktion vom 13.07.12