29. Mai 2020

Mehr Mut beim Waldschutz!

Ludwig Hartmann und Patrick Friedl begrüßen Waldschutzmaßnahmen als ersten Schritt auf dem Weg zu drittem Nationalpark in Bayern

Die angekündigte Ausweisung von vier großen Waldschutzgebieten in Bayern kommentieren der Fraktionsvorsitzende der Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, und der Sprecher für Naturschutz und Klimaanpassung, Patrick Friedl, wie folgt:

Ludwig Hartmann: „Es ist gut, dass die Natur in den vier Waldschutzgebieten eine Verschnaufpause vom Menschen bekommt. Gleichzeitig ist dies nur eine verzagte Verlegenheitslösung, weil Markus Söder in seinen ideologischen Vorbehalten gegen einen dritten Nationalpark gefangen ist. Stattdessen verstreut er jetzt einen Waldschutz-Flickenteppich übers Land und nimmt dann nicht mal wertvolle, schutzbedürftige Waldbestände wie das Ammergebirge oder den Spessart in den Blick. So gehen uns notwendige, ausgedehnte Rückzugsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und Regenerationsräume für bedrohte Baumbestände verloren. Damit bleibt für uns Grüne die Forderung nach einem echten dritten Nationalpark auf der Agenda, von dem neben der Natur auch die Menschen in der Region noch stärker profitieren. Ich fordere: Mehr Mut beim Waldschutz!“

Patrick Friedl: „Wir erwarten, dass neben dem Nationalpark-Grundsatz ‚Natur Natur sein lassen‘, in diesen Waldschutzgebieten auch alle übrigen Nationalpark-Maßnahmen umgesetzt werden. Gerade in den durch immer heißere Sommer und trockenere Jahre bedrohten unterfränkischen Wäldern sind begleitende Forschungsprojekte dringend geboten. Leider sind die vier Waldstücke viel zu klein, um groß in Umweltbildung einsteigen und die sich frei entfaltende Natur auch als Tourismusfaktor nutzen zu können. Der erweiterte Schutz für den Böhlgrund muss der erste Schritt auf dem Weg zu einem Buchennationalpark Steigerwald sein, der dann auch den Hohen Buchenen Wald bei Ebrach mit einschließt.“