22. Mai 2013

Kosten für Kostüme und Schminke im Staatstheater Nürnberg

Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ludwig Hartmann, Bündnis 90/Die Grünen, vom 20.03.2013, mit den Antworten des Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, vom 22.05.2013 (kursiv dargestellt)

Anlässlich der diesjährigen „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim wurde bekannt, dass sich u.a. der bayerische Finanzminister Dr. Markus Söder für seinen pressewirksamen Auftritt mehrere Stunden lang im Staatstheater Nürnberg für diese Veranstaltung einkleiden und schminken ließ.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Staatsregierung:
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
den Fragenkatalog des Herrn Abgeordneten Hartmann zu den Kosten für Kostüme und Schminke im Staatstheater Nürnberg beantwortet das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst wie folgt:

1. Welche Kosten entstanden durch diesen Service? Wer ist für diese Kosten aufgekommen? Welchen Betrag müsste eine „Privatperson“ für diesen Service aufbringen?
zu 1.: Beim Schminken sowie bei der Kostümierung durch Beschäftigte der Stiftung Staatstheater Nürnberg für die „Fastnacht in Franken“ kam immer nur Bestandsmaterial zum Einsatz, eine separate Kostenausweisung fand nicht statt. Den Aufwand für die Beschaffung des Bestandsmaterials trägt die Stiftung. Für Privatpersonen wird das nicht angeboten.

2. Welchem Personenkreis wird dieser Service angeboten? Welche Leistungen umfasst dieser Service? Seit wann wird dieser Service angeboten?
zu 2.: Unentgeltlich geschminkt werden seit einigen Jahren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit besonders enger Verbindung zum Staatstheater Nürnberg (z.B. Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein, MdL; Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly; Staatsminister Dr. Markus Söder). Auf Wunsch wurden zudem vereinzelt Kostüme aus dem Fundus des Staatstheaters zur Verfügung gestellt.

3. Welche Mitglieder des Landtags und der Staatsregierung haben diesen Service seit Bestehen in Anspruch genommen? Wie hoch war der dadurch jeweils entstandene finanzielle Aufwand? Wurden im Einzelfall auch Unkostenbeiträge seitens der Servicenehmer*innen geleistet?
zu 3.: Vgl. oben zu 2. Der finanzielle Aufwand umfasste neben dem Verbrauch von Bestandsmaterial den Personalaufwand. Unkostenbeiträge wurden nicht geleistet. Jedoch wurden für die Inanspruchnahme des Service Spenden erbracht, z.B. durch Herrn Staatsminister Dr. Markus Söder in Höhe von insgesamt 500 Euro an den Förderverein der Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V..

4. Auf welche Summe belaufen sich die Kosten, die seit dem Bestehen des Services entstanden sind?
zu 4.: Da stets nur vorhandenes Bestandsmaterial verwendet wurde, kann die Summe der Kosten nicht beziffert werden, vgl. oben zu 1).

5. Wer kommt für diese Kosten auf?
zu 5.: Den Aufwand für die Beschaffung des Bestandsmaterials trägt die Stiftung Staatstheater Nürnberg, vgl. oben zu 1).

6. Welchen Mehrwert für den Freistaat Bayern sieht die Staatsregierung durch das Angebot dieses staatlichen Services?
zu 6.: Wie bereits die Anfrage zeigt, übersteigt der Gewinn an öffentlicher Aufmerksamkeit und damit der Werbeeffekt für das Staatstheater Nürnberg bei weitem die geringen Kosten, die durch das Schminken von Stiftungsratsmitgliedern im Vorfeld der „Fastnacht in Franken“ entstanden sind.

Um Beantwortung gemäß Geschäftsordnung und Drucklegung wird gebeten.

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Anbei habe ich Ihnen meine Schriftliche Anfrage und die Antworten der Staatsregierung als pdf-Datei im Drucksachenlayout des Bayerischen Landtags hinterlegt.