23. Juli 2010

Isar 1: Staatsregierung gerät zunehmend unter Druck

Im Tauziehen um längere Laufzeiten für das niederbayerische Atomkraftwerk Isar 1 gerät die Bayerische Staatsregierung offenbar immer mehr ins Hintertreffen. Wie der österreichische Rundfunksender ORF meldet, hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen seinem Wiener Amtskollegen Niki Berlakovich zugesichert, dass er sich für eine Abschaltung von Isar 1 einsetzen werde. „Offenbar sind Seehofer und Söder die letzten, die sich allen Sicherheitsbedenken zum Trotz noch für E.on und dessen altersschwaches Auslaufmodell Isar 1 ins Zeug werfen“, sagte der energiepolitische Sprecher der Landtagsgrünen Ludwig Hartmann und der niederbayerische Landtagsabgeordnete Eike Hallitzky. „Sowohl in Berlin als auch in Landshut sind die Parteifreunde anscheinend deutlich weiter als die CSU-Spitze in München.“
Auch die CSU im Landshuter Stadtrat drängt auf eine fristgerechte Abschaltung des dienstältesten bayerischen Atomkraftwerks und macht dafür ebenso wie die Grünen massive Sicherheitsbedenken geltend. Wie ein wissenschaftliches Gutachten im Auftrag der Grünen zu Tage gefördert hat, ist Isar 1 von seiner Bauweise her nicht ausreichend gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeugs geschützt und zeigt mit zunehmender Betriebsdauer deutliche Verschleißerscheinungen. Nach dem geltenden Atomgesetz muss der Reaktor spätestens im Juni 2011 vom Netz. Ludwig Hartmann und Eike Hallitzky: „Wir fordern die Staatsregierung auf, die spezifischen Sicherheitsprobleme von Isar 1 endlich ernst zu nehmen und nicht blind auf längere Laufzeiten zu setzen, von denen letztlich nur der Betreiberkonzern profitieren wird.“

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