22. April 2022

Innovationstreiberin Industrie – mit Weitblick in eine klimaneutrale Zukunft

Steigende Kosten für Strom und Wärme sind nicht nur für viele Privathaushalte ein Problem – in der Wirtschaft werden verfügbare und bezahlbare Energien immer mehr zu einem entscheidenden Standortfaktor. Eine sichere, stabile und unabhängige Energieversorgung ist die Grundlage für klimaneutrales Wirtschaften in Bayern. Das bedeutet mehr Tempo beim Ausbau der Sonnen- und Windkraft. Dafür brauchen wir vor allem zwei Prozent der Landesfläche für die Windkraft und jährlich circa 170 neue Windkraftanlagen – und das über die nächsten zehn Jahre. Die installierte Leistung der Windkraft in Bayern muss bis 2030 vervierfacht werden. Das bedeutet vor allem: Die10H-Regelung, die durch große Mindestabstände zu Siedlungsgebieten kaum überbrückbare
 Hürden definiert, muss weg. Durch sie ist in den vergangenen Jahren der Ausbau an
 Windrädern in Bayern praktisch zum Erliegen gekommen. Nur so können wir hier den Strom produzieren, den die bayerische Industrie braucht. Grüner Industriestrom ist günstig, sicher, stabil und sauber – und daheim erzeugt.

 

 

„Wir brauchen mehr Tempo beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Wir brauchen schnellere Genehmigungsverfahren, müssen Windkraft ermöglichen und zwei Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen pro Jahr 170 Windkraftanlagen, die in den nächsten
zehn Jahren hinzugebaut werden.“

– Ludwig Hartmann

 

Wenn zusätzlich die Unternehmen in Erneuerbare-Energien-Anlagen investieren und beim eigenproduzierten Strom von den Umlagen befreit werden, gibt es einen grünen Industriestrom zu einem fairen Preis, der Wettbewerbsfähigkeit herstellt. Das wollen wir schaffen. Energiepolitik ist Standortpolitik. Damit Bayern Industriestandort bleibt.

 

Ludwig Hartmann und Franziska Brantner | Foto: Grüne Fraktion Bayern

 

„Umso wichtiger ist es, Wind und Sonne in Bayern massiv auszubauen. Jede neue Windkraftanlage, die gebaut wird, senkt den Strompreis und sie macht uns nicht nur unabhängiger, sie sichert den Wirtschaftsstandort!“
– Ludwig Hartmann

 

Die Landtags-Grünen haben auf ihrer Klausur in Bayreuth ihre Forderungen und Lösungen für eine klimaneutrale Energieversorgung der Industrie im Freistaat erarbeitet:

 

Konzeptpapier „Innovationstreiberin Industrie“

Bayerns Industrie hat über die Jahrzehnte bewiesen, dass sie eine echte Innovationstreiberin ist. Heute schaffen die industriell geprägten Wirtschaftsbranchen Halt für uns alle. Sie schaffen für 1,3 Mio. Menschen gute Arbeitsplätze, entwickeln und produzieren hochwertige Waren, die in Bayern und der Welt tagtäglich benötigt werden. Damit sie auch in 10 Jahren und darüber hinaus Eckpfeiler unserer Wirtschaftsstärke am Standort Bayern sein können, werden die Betriebe sich verändern müssen.

 

Franziska Brantner und Ludwig Hartmann besuchen die Firma FabLab | Foto: Grüne Fraktion Bayern

 

Die bayerische Wirtschaftsgeschichte, die bayerische Industriegeschichte ist immer schon eine Geschichte von großen Transformationen. Das hatten wir immer wieder in Bayern: Wo einst vor allem Grundstoffe wie Eisen oder Papier produziert wurden, werden heute technologisch hochwertige Produkte wie Maschinenbau-Teile, Biokunststoffe oder Elektronik-Komponenten gefertigt. Wo in früheren Zeiten schwere Handarbeit gefragt war, erleichtern heute Automatisierungsprozesse und Robotik die Produktion. Wo früher in der Glasproduktion der Schmelzofen mit Kohle befeuert wurde, läuft die Elektroschmelzwanne bald mit Windstrom. Innovationsgeist und Veränderungsbereitschaft haben zu mehr Effizienz, besseren Arbeitsbedingungen und mehr Wohlstand für ganz Bayern geführt.

 

„Die bayerische Wirtschaftsgeschichte, die bayerische Industriegeschichte ist immer schon eine Geschichte von großen Transformationen.
Das hatten wir immer wieder in Bayern.“

– Ludwig Hartmann

 

Die Leitlinie ist also nicht neu: Veränderung und Dynamik bestimmen wirtschaftliche Stärke. Modernisieren und unternehmerischer Mut bedeuten stark bleiben. Der Fortschrittswille der Wirtschaft hat in Bayern Tradition. Mit dem Blick auf die Zukunft heißt das: Neue wirtschaftliche Marktführerschaft gibt es nur klimaneutral. Jedes Zehntel Grad weniger Erderwärmung hilft!

 

Ludwig Hartmann und Katharina Schulze bei der Firma Schlaeger M-Tech GmbH in Bayreuth | Foto: Grüne Fraktion Bayern

 

Es liegt noch viel Strecke vor uns. Zumal zuletzt mit Corona und Russlands Krieg gegen die Ukraine zwei Krisenereignisse die Verletzlichkeit und Abhängigkeit unserer Industrie offengelegt haben: Lieferketten brechen zusammen, Chipmangel führt zu Produktionsstopps, Preise für Öl und Gas explodieren. Echte Versorgungssicherheit bedeutet, autarker zu sein und benötigte Energie in Europa möglichst selbst zu produzieren. Sicher, frei, klimaneutral: Eigenerzeugte Erneuerbare Energie ist ein Schlüssel, ein weiterer die Effizienzsteigerung industrieller Prozesse. Lieferketten in/über demokratische Staaten sind ebenfalls ein Stabilitätsfaktor. Eine resilientere und energiesouveräne Industrie ist deshalb unser politischer Anspruch.

 

„Wir setzen auf das Anpacker-Gen und den Innovationsgeist
der Menschen und der Industrie in Bayern.“

– Ludwig Hartmann

 

Unseren künftigen Wohlstand gründen wir auf neuen Entwicklungen der Industrie, auf einer anpackenden Bevölkerung und auf vorausschauenden politischen Rahmenbedingungen. Wir lassen Raum für Innovationen, zeigen aber gleichzeitig klare Ziele und Wege zur Klimaneutralität auf, die Sicherheit und Planbarkeit für Beschäftigte, Unternehmensführungen und getätigte Investitionen bieten. Wir wollen Firmen jeder Größe dabei unterstützen, ihre gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffgewinnung und -erzeugung bis zur Nutzung und Entsorgung der eigenen Produkte klimaneutral umzustellen.

 

„Ich bin davon überzeugt: Wenn man dies gemeinsam anpackt – Unternehmen investieren in Erneuerbare-Energien-Anlagen und werden dann hier beim eigenproduzierten Strom von den Umlagen befreit – dann erhalten wir einen grünen Industriestrom zu einem fairen Preis,
der Wettbewerbsfähigkeit herstellt.“

– Ludwig Hartmann

 

Vernünftig und sauber wirtschaften – da wollen wir gemeinsam hin. Unsere Industrie ist reich an Ideen. Mit diesem kreativen Kapital hat die bayerische Industrie beste Voraussetzungen, auch künftig auf Top-Niveau zu produzieren. Dann sind die Wettbewerbsvorteile und der Wohlstand von morgen unser aller Profit. Wer kann das schaffen, wenn nicht die bayerische Industrie? Der Fortschritt liegt in unseren Wurzeln.

 

Ludwig Hartmann während der Fraktionsklausur in Bayreuth | Foto: Grüne Fraktion Bayern

 

Was wir brauchen:

  • Optimale politische Rahmenbedingungen: Wir Grüne unterstützen Industrieunternehmen mit passgenauen Rahmenbedingungen auf der Höhe der Zeit dabei, ihren Wohlstand und ihre Wirtschaftskraft zu entfalten und bei der sozial-ökologischen Transformation voranzugehen
  • Sichere und saubere Energie für die Industrie: Eine stabile Energieversorgung aus stabilen, dezentralen Quellen ist die Pflichtaufgabe des 21. Jahrhunderts. Wir müssen Abhängigkeiten von autokratischen Staaten schnellstmöglich durch eine größtmögliche Diversifizierung abbauen und uns mit noch mehr Tempo auf Sonne und Wind konzentrieren.
  • Ressourceneffizienz, Recycling und regionale Wertschöpfung: Neben dem Ausbau von Erneuerbaren Energien müssen wir verstärkt auf Ressourceneffizienz, Recycling, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie setzen: Die Wirtschaft wird dadurch deutlich krisensicherer aufgestellt, da sie unabhängiger von Rohstoffimporten wird und ressourcenschonende Prozesse und Technologien einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.
  • Fachkräfte für die bayerische Industrie: Jeder Betrieb, jede Maschine, jede Innovation funktioniert nur gemeinsam mit den Menschen.
  • Digitale Infrastruktur für die Industrie: Ein schneller Zugang zum Internet und zuverlässiger Mobilfunk sind unverzichtbar für den Dienstleistungs- und Hightech-Standort Bayern.
  • Innovationssprünge für die bayerische Industrie fördern: Bayerns Forschungslandschaft und Innovationskraft ist stark, auch bei zukunftsweisender Grundlagenforschung. Allerdings müssen wir die bayerischen Forschungseinrichtungen und vor allem auch kleine und mittlere Industriebetriebe unterstützen, um diese Innovationen auch tatsächlich in die Praxis zu übersetzen.

 

„Große Transformationen gelingen nur gemeinsam. Gemeinsam mit der Industrie wollen wir es anpacken, Bayern klimaneutral und damit zukunftsfest zu machen. Energiepolitik ist Standortpolitik.
Damit Bayern Industriestandort bleibt.“

Ludwig Hartmann

 

Hier gibt es das Konzeptpapier „Innovationstreiberin Industrie – Fortschritt mit Tradition“ als pdf zum Download

 

Hier gibt es eine Zusammenfassung des Konzeptpapiers „Innovationstreiberin Industrie“

 

Ortstermin der Landtagsgrünen bei der Firma Schlaeger M-Tech GmbH in Bayreuth | Foto: Grüne Fraktion Bayern

 

Konzeptpapier „Update Bavaria“ – Grüne Ideen für den digitalen Wandel

Unsere Gesellschaft erlebt mit der Digitalisierung eine technologische und gesellschaftliche Transformation, die in einem beispiellosen Tempo voranschreitet. Nach der Erfindung des Buchdrucks, der Industrialisierung und der Automatisierung in vergangenen Jahrhunderten befinden wir uns mitten in einem weiteren technologischen Umbruch. Grundlegende Umwälzungen dringen in alle Lebensbereiche vor: in unser gesellschaftliches Miteinander, die zwischenmenschliche Kommunikation, Bildung, unsere Arbeitswelt, Unternehmen und Industrie und auch in unseren demokratischen Institutionen. Die Digitalisierung verändert enorm die Art und Weise wie wir arbeiten, lernen, leben und konsumieren.

Wir GRÜNE sehen die Digitalisierung dabei nicht als Selbstzweck, sondern als einen gesamtgesellschaftlichen Prozess, den die Politik gestalten kann und muss. Dabei bietet die Digitalisierung viele Chancen für einen modernisierten Staat, für eine vielfältigere und gerechtere Gesellschaft, für breite gesellschaftliche und politische Teilhabe und nicht zuletzt für eine ökologische Transformation der Wirtschaft. Es gilt diese Chancen politisch zu ergreifen.

 

„Richtig genutzt kann die Digitalisierung zu einem wertvollen Instrument werden, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Das wird eine der größten Aufgaben von Politik im 21. Jahrhundert sein.“
– Ludwig Hartmann

 

Unsere Vision und unsere Ziele

Wir GRÜNE wollen den digitalen Wandel der Gesellschaft nicht nur nach wirtschaftlichen, sondern auch nach sozialen und ökologischen Kriterien ausrichten. Die Technik dient den Menschen, nicht andersherum. Dafür braucht Bayern mehr Strategie und Voraussicht. Unsere Leitwerte in der Digitalisierung sind Innovation, konkreter Nutzen für den Menschen und Nachhaltigkeit. Sie bilden das Fundament, auf dem wir die Chancen der Digitalisierung zur Realität machen.

 

Dafür setzen wir GRÜNE in diesen Bereichen an:
A. Wir modernisieren Staat und Verwaltung und schaffen Sicherheit im digitalen Raum.
B. Wir stellen für eine selbstbestimmte digitale Gesellschafft den Menschen in den Mittelpunkt.
C. Wir setzen klare Leitplanken und Innovationsziele für die sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.

Unser Weg dorthin

  • Digitale Infrastruktur flächendeckend sicherstellen
  • Modernisierung der Verwaltung – digital, transparent und bürgernah
  • Digitalpolitische Entscheidungsstruktur des Staates
  • Freiheit und Sicherheit im digitalen Zeitalter durch eine gute Ausstattung unserer Sicherheitskräfte

 

Hier gibt es das Konzeptpapier „Update Bavaria“ – GRÜNE Ideen für den digitalen Wandel als pdf zum Download

 

Hier gibt es eine Zusammenfassung des Konteptpapierts „Update Bavaria“

 

Pressekonferenz während der Klausur | Foto: Grüne Fraktion Bayern

 

Medienberichte zur Klausur:

Zum Bericht in der Süddeutschen Zeitung „Grüne suchen Lösungen für klimafreundlichen Industriestrom“

Zum Bericht in der Süddeutschen Zeitung „Söder klappert, wir arbeiten“

Zum Bericht im BR „Grüne: CSU-Energiepolitik bringt Nachteile für Bayerns Industrie“