17. September 2013

Grüne fordern Ursachenforschung zu Problemen in Gundremmingen

Abschaltung von Block B des Atomkraftwerks Gundremmigen nicht einmal drei Wochen nach Wiederinbetriebnahme: Am Tag nach der Landtagswahl gab der Betreiber RWE bekannt, dass hier offensichtlich mindestens ein defektes Brennelement vorhanden ist. Erst im August musste Block B wegen eines Lecks für zwei Wochen stillgelegt werden und im Mai wurde ebenfalls ein defektes Brennelement gefunden.

„Die Häufung von defekten Brennelementen in Gundremmingen in den letzten Jahren ist mehr als auffällig“, so Ludwig Hartmann, energiepolitischer Sprecher der Landtagsgrünen. Es sei „höchste Zeit, dass endlich einmal den Ursachen auf den Grund gegangen wird“. Noch immer sei unklar, ob es an der schlechten Qualität der Brennelemente liegt, am Einsatz von plutoniumhaltigen Brennelementen, am Einsatz von Brennelementen mit wiederaufgearbeitetem Uran oder ob die Betriebsweise des Reaktors ursächlich ist. So könnte möglicherweise auch der häufige Lastwechsel in Gundremmingen die Brennelemente zu stark belasten.

„Jetzt ist das Bayerische Umweltministerium als Aufsichtsbehörde gefordert“, unterstreicht Ludwig Hartmann, der schon im Dezember 2011 in einer schriftlichen Anfrage die zunehmenden Brennelementschäden thematisiert hatte. „Wir fordern den Umweltminister auch auf, den Gerüchten nachzugehen, dass es über den jetzt bekannten Vorfall hinaus zusätzlich im anderen Gundremminger Block ein defektes Brennelement geben soll – oder wird das erst nach der Bundestagswahl bekannt gegeben?“