23. November 2010

Grüne bekräftigen Kritik an Winterspielen 2018

Die Landtagsgrünen haben ihre Kritik am Bewerbungskonzept für olympische Winterspiele in Bayern  2018 bekräftigt und der FDP anlässlich der heutigen Ministerbefragung im Landtag Schaukämpfe vorgeworfen: „Es ist schon ein ziemlich absurdes Verfahren, wenn die FDP den Minister der eigenen Koalitionsregierung befragen muss, um damit einen Beschluss der grünen Bundespartei zu geißeln“, sagte der klimapolitische Sprecher Ludwig Hartmann. „Aber wir sehen es sportlich: Immerhin ehrt es uns ja, wenn sich die Koalition sogar in der seltenen Disziplin schwarz-gelben Eistanzes üben muss, nur weil sie unbedingt mit den Grünen Schlitten fahren will.“
Die Grünen lehnen die Bewerbung für Winterspiele in München, Garmisch und Schönau aus ökologischen, aber auch aus finanziellen Gründen ab. „Angesichts des Klimawandels ist es das völlig falsche Signal, die Welt zu Winterspielen unter Schneekanonen nach Bayern zu laden“, sagte Ludwig Hartmann. Olympische Winterspiele machten nur Sinn in Regionen, die schneesicher seien und für die nicht wie im bayerischen Bewerbungskonzept neue Sportanlagen geschaffen werden müssten. Ein massives Risiko sehen die Grünen auch in der Kostenbelastung, die der öffentlichen Hand drohen und die einseitig vom Internationalen Olympischen Komitee auf die Veranstalterländer abgewälzt würden. „Gerade das IOC ist berüchtigt für seine Knebelverträge und wir wehren uns entschieden dagegen, dass öffentliche Gelder in derart intransparenten Strukturen versickern sollen“, sagte Ludwig Hartmann. Es sei deshalb dringend geboten, die Olympiabewerbung kritisch zu hinterfragen: „Es kann nicht sein, unter dem Deckmantel der Sportbegeisterung einfach alles bedingungslos abzunicken. Dafür steht ökologisch und finanziell zu viel auf dem Spiel.“