Fortgesetzte Probleme in bayerischen AKWs
Nach einer ungewöhnlichen Häufung von technischen Problemen in den bayerischen Atomkraftwerken Isar 1 und Grafenrheinfeld hat der energiepolitische Sprecher Ludwig Hartmann vom Betreiber e.on Aufklärung gefordert. Auffällig ist nach Ansicht der Grünen insbesondere die Dauer der Revision in Isar 1, die mit zwei meldepflichtigen Ereignissen verbunden gewesen sei: „Am 19. März wurde im Rahmen der Revision ein meldepflichtiges Ereignis im Zusammenhang mit den Reaktorwasserreinigungspumpen bekannt“, listet Ludwig Hartmann auf. Schon am 16. April habe es erneut ein meldepflichtiges Ereignis gegeben, diesmal sogar verbunden mit einer Reaktorschnellabschaltung. Die Revision insgesamt sei mehrmals ungeplant verlängert worden, auch der verspätete Anfahrbetrieb sei ungewöhlich langsam erfolgt.
Auffällig sind für den grünen Energie-Experten auch sechs so genannte Urgent Market Messages, die e.on innerhalb von 30 Tagen zu Isar 1 ausgegeben hat. In den eineinhalb Jahren davor seien es insgesamt nur fünf solcher Meldungen, mit denen der Energiekonzern unvorhergesehene Ausfälle und Unterbrechungen in der Stromlieferung bekannt gibt, gewesen.
Auch das zweite in Bayern von e.on betriebene AKW Grafenrheinfeld bei Schweinfurt hat die Revision wiederholt verlängert. „Auch dazu gab es keine inhaltlichen Informationen des Betreibers“, kritisiert Ludwig Hartmann und drängt in einem Brief an die e.on Kernkraft GmbH nun auf detaillierte Hintergründe.