Entwicklung und Finanzierung von Schneekanonen und Skiliften in den vergangenen Jahren
Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ludwig Hartmann, Bündnis 90/Die GRÜNEN, vom 11.11.2014, mit den Antworten des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Franz Josef Pschierer, vom 08.01.2015 (kursiv dargestellt)
Hiermit frage ich die Staatsregierung:
Sehr geehrte Frau Präsidentin,
die Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ludwig Hartmann, Bündnis 90/Die Grünen, vom 11.11.2014 beantworte ich im Einvernehmen mit den Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz sowie des Innern, für Bau und Verkehr wie folgt:
1. a) Wie viele Förderanträge im Rahmen des Seilbahnprogramms, des Förderprogramms für die gewerbliche Wirtschaft (BRF) und der Gemeinschaftsaufgabe (GRW) wurden seit 2009 bis heute gestellt (aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken; bitte konkrete Gebiete benennen)?
b) Wie hoch waren jeweils die Investitionssummen?
c) Wie viele dieser unter a) angeführten Förderanträge wurden in welcher Höhe genehmigt?
zu 1. a bis c): vgl. beigefügte Übersicht.
(Anmerkung: Vom Ministerium wurden uns folgende Anhänge zugesendet, die ich Ihnen wie folgt aufliste und verlinke:
– Genehmigte Beschneiungsanlagen in Bayern Stand Dezember 2014
– Förderanträge Seilbahnförderung Stand Dezember 2014)
2. Wie viele der unter 1. a) genannten Anträge befinden sich noch in der Genehmigungsphase?
zu 2.): 6 Vorhaben (vgl. die Angaben in der Übersicht zur Frage 1).
3. a) Wie hat sich die Anzahl der Beschneiungsanlagen in Bayern seit 2009 bis heute entwickelt?
zu 3. a): Anzahl der Beschneiungsanlagen:
2009: 124
2010: 134
2011: 138
2012: 142
2013: 143
2014: 151
3. b) Wie verteilen sich die Anlagen auf die Landkreise und Regierungsbezirke in Bayern?
c) Von wem werden die neuen Anlagen betrieben (bitte einzeln auflisten)?
zu 3. b und c): Vgl. beigefügte Statistik zur Aufteilung der genehmigten Beschneiungsanlagen in Bayern auf die bayerischen Regierungsbezirke und Landkreise. Detailliertere Informationen zur Verteilung auf einzelne Skigebiete werden vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz nicht erhoben.
4. a) Wie hoch waren jeweils die Errichtungskosten für die seit 2009 bis heute geschaffenen Anlagen, die im Rahmen der Förderung des Hochleistungssports erfolgten?
zu 4. a): Im Rahmen des Ausbaus der Trainingsstützpunkte in Bayern werden auch Errichtungskosten für Beschneiungsanlagen (einschließlich der Teilmaßnahmen wie Schneileitungsgraben, Schneileitung, Schneiturm, Speicherteich, Pumpstation) im Rahmen der Investitionsmaßnahmen des Spitzensports gefördert. Eine alleinige Förderung dieser Anlagen wurde bisher nicht vorgenommen.
Seit dem Jahr 2009 wurden im Zusammenhang mit Baumaßnahmen des Hochleistungssports an folgenden Standorten Maßnahmen für Beschneiungsanlagen sowie für Aufstiegshilfen durchgeführt:
Im Zusammenhang mit den Bauprojekten für die Alpine Ski-Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen an der Dreh- und Hornabfahrt, an der Kandahar-Abfahrt sowie am Slalomhang Gudiberg am Bundesstützpunkt Ski alpin sind bei Gesamtkosten von insgesamt rd. 32,5 Mio. € Ausgaben in Höhe von ungefähr 14,0 Mio. € für die Beschneiung der Pisten sowie Ausgaben in Höhe von fast 8,2 Mio. € für den Kreuzecklift an der Kandahar-Abfahrt veranschlagt. Hinzu kommen noch Kosten in Höhe von etwas über 400.000 € für die Errichtung einer Kühlanlage am Speicherteich Bödele an der Kandahar-Abfahrt sowie 1,9 Mio. € für die Aufstiegshilfe am Slalomhang Gudiberg.
Für die Baumaßnahmen am Bundesstützpunkt Biathlon und Ski nordisch in Ruhpolding mit Gesamtkosten in Höhe von ca. 17,0 Mio. € sind im Rahmen des Konjunkturpakets II nach dem Zukunftsinvestitionsgesetz für die Biathlon-WM 2012 Kosten in Höhe von 1,8 Mio. € für die Beschneiungsanlagen vorgesehen.
Für die Errichtung eines multifunktionalen Trainingszentrums am Jenner mit Gesamtkosten in Höhe von rd. 6,5 Mio. € sind für die Beschneiungsanlagen fast 1,4 Mio. € vorgesehen.
Ferner betragen für den Ausbau des Landesleistungszentrums Hohenzollern Skistadion am Arbersee die Kosten für Beschneiungsanlagen bei Gesamtkosten in Höhe von rd. 2,3 Mio. € ungefähr 125.000 €.
Aufgrund der nicht exakt trennscharfen Zuordnung von Einzelmaßnahmen innerhalb der Gesamtkosten stellen die Angaben zu den Kosten für die Beschneiungsanlagen Näherungswerte dar.
4. b) Wie verteilen sich die Kosten jeweils auf private Investoren, Kommunen, Freistaat Bayern, Bund und EU?
zu 4. b): Eine alleinige Förderung dieser Anlagen wurde bisher nicht vorgenommen. Insgesamt wurden seit dem 01.01.2009 für Beschneiungs- und Liftanlagen im Rahmen des Spitzensports Mittel in Höhe von insgesamt rd. 6,8 Mio. € bewilligt. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Die verbleibenden anteiligen Kosten für die Beschneiungsanlagen sind aus Eigenmitteln des jeweiligen Trägers zu bestreiten. Ob eine Unterstützung der Kommune durch einen privaten Investor erfolgt ist, ist dem Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr nicht bekannt.
5. Wie hat sich die beschneite Fläche in Bayern seit 2009 bis heute insgesamt und pro Regierungsbezirk entwickelt (bitte Angabe in ha)?
6. a) Wo und wann (bitte konkret datieren) wurden seit 2007 Schneiteiche mit jeweils welchem Volumen eingerichtet?
b) Wurden bei der Genehmigung der Schneiteiche Auflagen bezüglich eines Rückbaus gestellt, wenn ja, wo und welche?
zu 6.:
Mittelfranken und Unterfranken: jeweils keine Schneiteiche.
7. Mit Mitteln in welcher Höhe, aus welchen Förderprogrammen hat die Staatsregierung den Bau bzw. die Erneuerung von wie vielen Seilbahnen in Bayern in den letzten 20 Jahren gefördert?
zu 7.: Seit dem Jahr 2005 wurden im Zusammenhang mit Baumaßnahmen des Hochleistungssports an folgenden Standorten Maßnahmen für Liftanlagen durchgeführt.
Für den Kreuzecklift an der Kandahar-Abfahrt wurden im Zusammenhang mit den Bauprojekten für die Alpine Ski-Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch- Partenkirchen Ausgaben in Höhe von fast 8,2 Mio. € veranschlagt. Außerdem wurde in diesem Rahmen noch eine Aufstiegshilfe am Slalomhang Gudiberg mit Kosten in Höhe von 1,9 Mio. € errichtet.
Am Trainingszentrum Ruhpolding wurde eine Aufstiegshilfe für die Schanzenanlage mit Kosten in Höhe von rd. 1.000.000 € errichtet.
Für die Verlängerung des Trainingslifts und der Optimierung des Ausstiegs am Regionalzentrum Ski alpin und Snowboard am Götschen in Bischofswiesen wurden Kosten in Höhe von ca. 500.000 € angesetzt.
Dem Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr liegen vor dem Jahr 2005 keine statistischen Aufzeichnungen zur Errichtung von Aufstiegshilfen vor, so dass darüber hinaus keine Angaben gemacht werden können.
Im Rahmen der touristischen Regionalförderung wurden seit 2005
* aus Mitteln des Bayerischen regionalen Förderprogramms für die gewerbliche Wirtschaft (BRF) insgesamt 18 Seilbahnvorhaben mit einem Zuschussvolumen in Höhe von insgesamt 18,1 Mio. Euro gefördert;
* aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) insgesamt 8 Seilbahnvorhaben mit einem Zuschussvolumen in Höhe von insgesamt 1,5 Mio. Euro gefördert;
* aus dem Seilbahnförderprogramms (aufgelegt im Jahr 2009) insgesamt 8 Seilbahnvorhaben mit einem Zuschussvolumen in Höhe von insgesamt 1,2 Mio. Euro gefördert;
Eventuell vor 2005 im Rahmen der BRF bzw. GRW gewährte Förderungen für spezielle Seilbahnmaßnahmen sind statistisch nicht erfasst.
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