Berufliche Schulen in Bayern
Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Ludwig Hartmann, Bündnis 90/Die Grünen, vom 10.07.2014, mit den Antworten des Staatsministers für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. Ludwig Spaenle, vom 11.11.2014 (kursiv dargestellt)
Hiermit frage ich die Bayerische Staatsregierung:
1. Wie viele Stellen sind nach heutigem Stand an den beruflichen Schulen in Bayern unbesetzt? Ich bitte um Auflistung nach Regierungsbezirken und Landkreisen, bzw. kreisfreien Städten.
Im Stellenplan des Epl. 05 (Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst – Bereich Bildung) waren im Haushaltsjahr 2013 in den Kapiteln 05 15 – 05 17 für die beruflichen Schulen insgesamt 9.766,17 Planstellen für Lehrkräfte ausgebracht. Hiervon waren zu Schuljahresbeginn 2013/2014 – wie in den Vorjahren – 20 Planstellen (entspricht 0,2 %) unbesetzt. Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass aufgrund des Art. 6d Abs. 5 Haushaltsgesetz entsprechende Stellenanteile zur Finanzierung von Ersatzstellen für Altersteilzeitfälle gesperrt werden mussten. Zum anderen konnten einige Stellen nicht besetzt werden, weil die passenden Bewerber zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar waren. Diese Stellen wurden dann sukzessive erst im Laufe des Schuljahres besetzt.
Eine regionale Auswertung erfolgt nicht. Die Zahlen für das Schuljahr 2014/2015 liegen noch nicht vor.
2. Wie viele Stellen werden in den nächsten beiden Jahren beispielsweise durch Beurlaubungen und Pensionierungen frei werden? Ich bitte um Auflistung nach Regierungsbezirken und Landkreisen, bzw. kreisfreien Städten.
Hierzu darf auf den Abschlussbericht des (seinerzeitigen) Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen zum Beschluss des Landtags vom 16. April 2013, Drs. 16/16412, betreffend Personalstand und Personalbedarf (nebst Anlage, insbes. S. 2) verwiesen werden. Die dort aufgeführte durchschnittliche Fluktuation der Haushaltsjahre 2010 bis 2012 bzw. Zahl der voraussichtlichen Ruhestandsversetzungen der Jahre 2013 bis 2022 besitzt nach wie vor Gültigkeit.
Die Zahlen sind antragsbedingt nicht genau vorherzusehen. Es wurde bei den Ruhestandseintritten auf den gesetzlichen Ruhestandseintritt abgestellt.
Eine regionale Auswertung erfolgt nicht.
3. Wie viele Stellen sind nötig, um eine hundertprozentige Unterrichtsversorgung zu gewährleisten? Ich bitte um Auflistung nach Regierungsbezirken und Landkreisen, bzw. kreisfreien Städten.
Für eine 100%-Versorgung wären – bezogen auf das Schuljahr 2013/ 2014 – insgesamt 131 Lehreräquivalente erforderlich (dies entspricht ca. 1,3 % der in der Antwort auf Frage 1 genannten 9.766 Planstellen). Diese verteilen sich wie folgt auf die Regierungsbezirke (eine Differenzierung nach Landkreisen bzw. kreisfreien Städten ist nicht möglich):
Eine 100%-Versorgung an staatlichen beruflichen Schulen kann im Moment insbesondere deswegen nicht gewährleistet werden, da in bestimmten beruflichen Fachrichtungen (z. B. Metalltechnik sowie Elektro- und Informationstechnik) und Unterrichtsfächern (z. B. Mathematik und Physik) nicht genügend entsprechend ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Um diesem Ziel jedoch näher zu kommen, hat das Staatsministerium in der Vergangenheit verschiedene Anreize und Möglichkeiten geschaffen, dass sich Lehramtsstudierende für genau diese Fachrichtungen und Fächer entscheiden. Darüber hinaus war es immer wieder erforderlich, Sondermaßnahmen aufzulegen und somit Quereinsteigern den Zugang zum Lehramt an beruflichen Schulen zu ermöglichen.
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