2. Juli 2015

Zwei verlorene Jahre für die Energiewende

Ludwig Hartmann und Martin Stümpfig: Kohle-Kompromiss ist klimapolitische Katastrophe

Die Landtags-Grünen begrüßen das Ende der zweijährigen CSU-Totalblockade beim Stromnetzausbau. „Es war höchste Zeit, dass Berlin den naiven Sturkopf Seehofer in die Schranken weist“, so Fraktionschef Ludwig Hartmann, der von „zwei verlorenen Jahren für die Energiewende“ spricht. „Erdverkabelung und Nutzung von Bestandstrassen – das hätten wir alles schon 2013 haben können. Aber die CSU hat sich weder der Bundesratsinitiative der grün mitregierten Länder angeschlossen, noch unserem diesbezüglichen Dringlichkeitsantrag im Landtag zugestimmt. Das macht mich zornig“, so Ludwig Hartmann.

Sein Kollege Martin Stümpfig, energiepolitischer Sprecher der Fraktion, zeigt sich enttäuscht vom Gesamtpaket, das bei der nächtlichen Kungelrunde im Kanzleramt geschnürt wurde. „Der Kohle-Kompromiss ist eine klimapolitische Katastrophe. Die schönen Worte von Elmau sind Vergangenheit, Frau Merkel ist die Klimakillerkanzlerin!“ Die Überführung alter, dreckiger Braunkohlekraftwerke in die Reserve nennt Martin Stümpfig „komplett unsinnig. Diese Kraftwerke sind schwerfällig, teuer, klimaschädlich und stehen noch dazu nicht dort, wo sie letztlich gebraucht würden.“

Entsetzt ist Martin Stümpfig über die Vereinbarung zur Kraft-Wärme-Kopplung. „Seehofer & Co. scheinen von allen guten Geistern verlassen“, so Martin Stümpfig, „das bisherige Ausbauziel auf 25 Prozent der Gesamtstromerzeugung wurde durch die Beschränkung auf‚ thermische Stromerzeugung‘ letztlich kassiert. Unterm Strich strebt man damit nur noch einen 17-Prozent-Anteil an. Und den haben wir bereits.“ Diese Passage, fordert Martin Stümpfig, „muss dringend zurückgenommen werden!“

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Bericht in der Passauer Neuen Presse vom 02.07.2015

dpa-Meldung vom 02.07.2015 auf Focus.de

erweiterter dpa-Bericht vom 03.07.2015 auf merkur.de

Pressebericht der Süddeutschen Zeitung vom 02.07.2015