6. Mai 2009

Ungeplante Revisionsverlängerung beim Atomkraftwerk Isar 1

Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Eike Hallitzky und Ludwig Hartmann, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, vom 03.04.2009, mit den Antworten des Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit vom 06.05.2009 (kursiv dargestellt)

Am 7. März wurde das Atomkraftwerk Isar 1 zu seiner voraussichtlich vorletzten Revision incl. Brennelementwechsel abgeschaltet. Nach den offiziellen Planungen sollte der Reaktor am Sonntag, den 29. März wieder hochgefahren werden. Zunächst wurde der Anfahrtermin auf den Mittwoch, den 1. April 2009 verschoben. In der Zwischenzeit sind mehrfach neuerliche Verschiebungen bekannt gemacht worden. Offizielle Gründe für die mehrfache Verzögerung wurden nicht genannt.

Wir fragen die Staatsregierung:

1. Sind der Staatsregierung Gründe bekannt, die zu der ungeplanten Verlängerung der Revision beim Atomkraftwerk Isar 1 geführt haben?
Zu 1.:
Ja. In der Revision 2009 haben die Arbeiten an Teilen der Rohrleitungen einer Niederdruckturbine und an einem Wasserabscheider-Zwischenüberhitzer die Verlängerung der Revisionsdauer verursacht.

2. Steht die Verlängerung der Revision in einem Zusammenhang mit dem meldepflichtigen Ereignis vom 19. März, wonach Risse und Korrosion bei den Reaktorwasserreinigungspumpen festgestellt wurden?
Zu 2.:
Nein.

3. Sind die festgestellten Risse herstellungsbedingt oder alterungsbedingt?
Zu 3.:
Die Teile mit den Riss- und Korrosionsbefunden wurden ausgewechselt bzw. saniert. Die Ursache befindet sich noch in Klärung. Dies wird aufsichtlich überwacht.

4. Welche anderen Erkenntnisse aus der Revision haben dazu geführt, dass die Revision verlängert wurde?
Zu 4.:
Siehe Antwort zu 1.

5. Gibt es energiewirtschaftliche Gründe, wonach eine Wiederinbetriebnahme aus ökonomischen Gründen nicht sinnvoll war, nachdem im März 2009 trotz Stillstands von fünf der 17 deutsche Atomkraftwerken, die restlichen 12 nicht ständig im Grundlastbetrieb gefahren wurden, da es offensichtlich wiederholt günstigere Stromerzeugungsmöglichkeiten gab?
Zu 5.:
Siehe Antwort zu 1. Weitere Gründe sind der Staatsregierung nicht bekannt.

6. Wie beurteilt die Staatsregierung die Tatsache, dass die Öffentlichkeit über Tage weder vom Betreiber noch von der Atomaufsichtsbehörde über die wiederholte Verlängerung der Revision informiert wurde?
Zu 6.:
Der Betreiber hat im Internet nach Abschluss der Arbeiten auf die Revisionsverlängerung und die Gründe hierfür hingewiesen.

Um Drucklegung und Beantwortung entsprechend der Geschäftsordnung wird gebeten.

Anbei haben wir Ihnen unsere Schriftliche Anfrage und die Antwort der Staatsregierung als pdf-Datei im Drucksachenlayout des Bayerischen Landtags hinterlegt.

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